Diesel-Skandal Umwelthilfe geht gegen Porsche vor

Stuttgart · () Nach dem Erfolg in Sachen Fahrverbote legt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) nun nach: Wegen unzulässiger Abgassysteme bei Dieselautos hat die DUH beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ein Bußgeld von 110 Millionen Euro gegen Porsche beantragt. DUH-Chef Jürgen Resch teilte gestern mit, die DUH wolle damit einen „Präzedenzfall“ schaffen. Ein Porsche-Sprecher wollte sich dazu nicht äußern. Auch das Bundesverkehrsministerium und das KBA waren für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

 Viele Cayenne Diesel müssen nachgebessert werden.

Viele Cayenne Diesel müssen nachgebessert werden.

Foto: dpa/Daniel Maurer

Ende Juli hatte Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) für europaweit 22 000 Diesel-Fahrzeuge des Typs Porsche Cayenne mit 3,0-Liter-TDI-Motor einen Pflicht-Rückruf angeordnet. In den Autos sei eine illegale Abgas-Software eingesetzt. Es dürfen vorerst auch keine neuen Wagen des Typs auf die Straße. Porsche betonte, den Einsatz einer Abschalteinrichtung beim Cayenne dem KBA selbst gemeldet zu haben. Mit der Behörde sei eine Korrektur durch ein Software-Update vereinbart worden.

„Jeder Bürger und Kleinunternehmer muss Recht und Gesetz achten“, sagte Resch laut Mitteilung zu dem Bußgeld-Antrag. „Wird er bei einem Park- oder Verkehrsverstoß ertappt, drohen ihm entsprechende Bußgelder. Dies muss zukünftig auch für Automobilkonzerne gelten, die im Diesel-Skandal in Deutschland bisher von jeglichen Strafen verschont wurden.“ Die DUH ist im Diesel-Skandal bekannt für zahlreiche Klagen gegen Autobauer wegen überhöhter Abgaswerte sowie Fahrverboten in Städten.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort