Neuausrichtung des Essener Konzerns Aus Thyssen-Krupp sollen zwei Unternehmen werden

Essen · (dpa) Nach knapp drei Monaten im Amt will Thyssen-Krupp-Interimschef Guido Kerkhoff den Konzern mit einem grundlegenden Umbau aus der Krise holen. Geplant sei die Aufspaltung in zwei selbstständige Unternehmen, kündigte Kerkhoff gestern an.

Beide Unternehmen sollen ihren Sitz in Essen haben und an der Börse notiert sein. Einen zusätzlichen Personalabbau über die bereits bekannten Kürzungen in der Verwaltung hinaus werde es nicht geben, versicherte Kerkhoff. Der Vorstand werde dem Aufsichtsrat das Konzept auf einer Sitzung am Sonntag vorschlagen. „Es gibt nicht nur ein ‚weiter so’ und Zerschlagung, sondern auch Alternativen“, sagte er.

Auf der einen Seite soll die „Thyssen-Krupp Materials AG“ unter anderem den 50-Prozent-Anteil aus dem fusionierten Stahlgeschäft mit dem indischen Partner Tata enthalten. Hinzu kommen der Handel mit Werkstoffen sowie der Marineschiffbau. Im zweiten Unternehmen „Thyssen-Krupp Industrials AG“ soll etwa das Geschäft mit Aufzügen oder Zulieferungen für die Autoindustrie gebündelt werden.

Zuletzt hatten Aktionäre wie Cevian oder der US-Fonds Elliott Druck auf das Management ausgeübt. Sie forderten einen schnelleren Umbau des Konzerns. Die Rücktritte des früheren Konzernchef Heinrich Hiesinger und Aufsichtsratschef Ulrich Lehner hatten den Konzern im Sommer in eine Krise gestürzt.

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