Tarifstreit im Saarland Tausende Metaller streiken bei Bosch und Ford
Saarbrücken/Saarlouis · 4000 bei Ford, 2000 bei Bosch. Das Saarland ist heute Schwerpunkt der Streikaktionen der IG Metall im Bezirk Mitte. Die Gewerkschaft verschärft die Gangart.
Die IG Metall erhöht in der Tarifauseinandersetzung der Metall- und Elektroindustrie den Druck auf die Arbeitgeber. Gewerkschaftschef Jörg Hofmann drohte am Mittwoch auf einer Kundgebung bei Bosch in Homburg, die Warnstreiks auszuweiten, sollten die Arbeitgeber bis Ende Januar nicht einlenken. Er erwägt auch eine Urabstimmung über Flächenstreiks. Das Saarland war eine Schwerpunktregion der Protestaktionen: 2000 Arbeitnehmer trafen sich nach Angaben der IG Metall vor Tor 1 der Bosch-Werke zum Warnstreik, und es waren nicht nur „Boschianer“. Auch Beschäftigte von Schaeffler, Hager und weiteren Betrieben aus der Region waren gekommen. In Saarlouis kamen 4000 Metaller aus dem Ford-Industriepark und von Dillinger Firmen in Sternmärschen bei Ford zusammen. In der Nacht ist dort eine weitere Aktion geplant. Die IG Metall fordert sechs Prozent mehr Geld und eine Option auf eine befristete Senkung der Arbeitszeit auf 28 Wochenstunden. Schichtarbeiter, Eltern junger Kinder sowie pflegende Familienangehörige sollen bei der Senkung der Arbeitszeit zusätzlich einen Teillohnausgleich erhalten.
Der Verband der Metall- und Elektronindustrie des Saarlandes warf der Gewerkschaft eine „mutwillige Eskalation“ vor. „Die Lösung finden wir nicht auf der Straße, sondern nur am Verhandlungstisch“, sagte Hauptgeschäftsführer Joachim Malter.