Tankrabatt endet Heute nach Feierabend noch einmal volltanken?
Morgen ist der Tankrabatt Geschichte. Ob die Spritpreise dann allmählich oder sprunghaft ansteigen, ist unklar. Autofahrer fragen sich nun: Soll ich heute noch schnell volltanken?
Der Tankrabatt läuft in wenigen Stunden aus. Derzeit streiten die Experten über mögliche Preisszenarien. Die Bandbreite reicht dabei von Beschwichtigung seitens des ADAC bis hin zu Alarmismus. So warnte der Mineralölverband Fuels und Energie (En2X) vor einer unmittelbaren Spritpreis-Explosion samt Lieferengpässen. Für jene Autofahrer, deren Tank vor Tankrabatt-Ende nicht gefüllt ist, stellt sich die bange Frage: Soll ich heute noch einmal schnell volltanken?
Tankrabatt endet – so teuer könnten Benzin und Diesel werden
Nur noch heute beträgt der Nachlass auf die Energiesteuer bei Benzin 35 Cent und bei Diesel 17 Cent – die Ersparnis bei der Mehrwertsteuer ist hierbei mit eingerechnet. Bereits in den vergangenen zwei Wochen haben im bundesweiten Durchschnitt die Spritpreise wieder zugelegt. Nach Angaben des ADAC beträgt die Steigerung bei Superbenzin 6,8 Cent und bei Diesel 15 Cent.
Würde der veranschlagte Tankrabatt gänzlich auf den gegenwärtigen Spritpreis aufgeschlagen, läge der Preis für Benzin E5 bei knapp 2,20 je Liter und 2,17 Euro bei Diesel. Ausgerechnet zum Ende des Tankrabatts in Deutschland wird der Rabatt in Frankreich erhöht. Für Autofahrer in Grenznähe, wie etwa im Saarland, lohnt sich dann das Tanken in Frankreich.

Ranking – diese Produkte haben sich am meisten verteuert
Heute noch einmal tanken? Das empfiehlt der ADAC
Obgleich die Kraftstoffpreise schon vor Tankrabatt-Ende zugelegt haben, rechnet der ADAC zunächst nicht mit einem sprunghaften Anstieg zum 1. September. Diese Einschätzung ruht auf der Annahme, dass sich Tankstellenbetreiber vor dem 1. September mit günstigem Benzin und Diesel eingedeckt haben und dann diesen ohne Aufschlag an die Kunden weitergeben. Auf diesem Weg würden sich die Tankstellen mit günstigen Preisen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.
Daher empfiehlt der ADAC Autofahrern nicht am letzten Tankrabatt-Tag zur Tankstelle zu fahren. Vielmehr sollten die Verbraucher Anfang September über Tankapps den günstigen Preis für Diesel oder Benzin ausfindig machen und dann entspannt zuschlagen.
Sprit in Kanistern hamstern – das müssen Sie beachten
Dessen ungeachtet machte der ADAC den Mineralölkonzernen massive Vorwürfe. Auf einer Pressekonferenz am Mittwoch, 31. August, warfen die ADAC-Experten den Ölmultis unrechtmäßige Preistreiberei vor. So sollen die hohen Spritpreise zu Beginn des Tankrabatts allein durch den Rohölpreis und den Wechselkurs zwischen Euro und Dollar nicht zu erklären sein.
Wer daher angesichts der Unberechenbarkeit der Ölmultis auf Nummer sicher gehen will, dem bleibt nichts anderes übrig, als heute noch einmal vollzutanken. Auch Sprit in Kanistern hamstern ist eine Option. Grundsätzlich dürfen Sie Benzin und Diesel zu Hause lagern, doch es gelten strenge gesetzliche Regelungen. Welche das sind, hat der Versicherer „Ergo“ zusammengefasst:
- Sichere Ladung von Kanistern: Kanister mit Treibstoffen wie Benzin und Diesel dürfen beim Fahren und Bremsen auf keinen Fall verrutschen und sollten etwa mit einem Spanngurt gesichert werden.
- Nur spezielle Kanister sind erlaubt: Besonders in den Sommermonaten können durch die Hitze hochentzündliche Gase aus den Spritkanistern austreten. Daher sind nur bestimmte dichte und bruchsichere sowie fest verschließbare Kanister zulässig: DIN-Norm 7274 oder 16904.
- Maximale Menge und Lagerung: Das erlaubte Fassungsvermögen pro Kanister beträgt 60 Liter. Davon dürfen Sie maximal vier Kanister in ihrem Fahrzeug mitführen. Jedoch dürfen Sie lediglich bis zu 20 Liter Benzin oder 200 Liter Diesel zu Hause in der Garage lagern. Im gesamten Kellerbereich eines Hauses dürfen maximal 20 Liter Treibstoff aufbewahrt werden.
Obwohl die Lagerung im Eigenheim erlaubt ist, raten Experten dringend davon ab. „Lieber nicht“ ist auch das Fazit von „Ergo“, denn das Einlagern kann lebensgefährlich sein, da giftige Gase austreten können und sich die Brandgefahr erhöht.