Was auf Kunden ab Sonntag zukommt Bahn stellt Fernverkehr wegen Warnstreiks für 50 Stunden komplett ein

Update | Berlin · Im Fernverkehr der Bahn geht ab Sonntagabend nichts mehr: Während des rund 50-stündigen Warnstreiks der Gewerkschaft EVG bis Dienstagnacht nimmt der Konzern sämtliche ICE- und IC-Züge aus dem Programm. Auch der Regionalverkehr dürfte weitgehend zum Erliegen kommen.

 Erneuter Streik auf der Schiene: Personenzüge der Deutschen Bahn (DB) stehen auf Abstellgleisen am Hauptbahnhof Schwerin. (Symbolbild)

Erneuter Streik auf der Schiene: Personenzüge der Deutschen Bahn (DB) stehen auf Abstellgleisen am Hauptbahnhof Schwerin. (Symbolbild)

Foto: dpa/Jens Büttner

Die Deutsche Bahn stellt wegen eines Warnstreiks ab Sonntagabend den gesamten Fernverkehr für rund zwei Tage vollständig ein. Von Sonntagabend um 22.00 Uhr bis Dienstagnacht um 24.00 Uhr blieben sämtliche ICE- und IC-Züge in den Depots, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Das betrifft auch das Saarland.

„Auch im Regionalverkehr wird während des Streiks größtenteils kein Zug fahren“

Auch im Regionalverkehr werde „während des Streiks größtenteils kein Zug fahren“. Zuvor hatte die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) im laufenden Tarifstreit mit der Deutschen Bahn in diesem Zeitraum einen flächendeckenden 50-stündigen Warnstreik im Fern-, Regional- und Güterverkehr angekündigt.

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Foto: SZ/Florian Rech

„Alle Fahrgäste, die ihre für den 14. bis 16. Mai geplante Reise aufgrund des Streiks der EVG verschieben möchten, können ihr bis einschließlich 11. Mai gebuchtes Ticket für den Fernverkehr ab sofort bis einschließlich Sonntagabend flexibel nutzen“, teilte die Bahn weiter mit.

Bahn-Personalvorstand Martin Seiler hatte zuvor betont, dass zumindest bis zum Warnstreikbeginn am Sonntagabend der Bahnverkehr weitgehend reibungslos aufrecht erhalten werden kann. „Den Sonntag würde ich, nachdem was ich jetzt weiß, durchaus als verkehrssicher ansehen wollen“, sagte er in Köln.

Erst von Sonntagabend an geht die Bahn von „massiven Auswirkungen“ auf den gesamten deutschen Bahnbetrieb aus. „Es muss außerdem mit erheblichen Auswirkungen auf den gesamteuropäischen Güterverkehr gerechnet werden“, hieß es. Sechs von zehn europäischen Frachtkorridoren führten über das deutsche Schienennetz.

Auch im Güterverkehr lange Staus?

„Wir müssen in dieser Länge streiken, weil wir dann einfach auch stärkere wirtschaftliche Auswirkungen haben und dadurch den Druck erhöhen können“, sagte EVG-Tarifvorständin Cosima Ingenschay am Donnerstag in Köln. Insbesondere im Güterverkehr würden lange Staus entstehen, die den wirtschaftlichen Druck erhöhten.

Die Tarifverhandlungen im Bahnsektor laufen seit Ende Februar. Es ist der dritte bundesweite Warnstreik, zu dem die EVG seither aufruft. Im März legte sie gemeinsam mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi große Teile des öffentlichen Verkehrs inklusive der meisten Flughäfen für einen Tag lahm. Der zweite Ausstand beschränkte sich im April auf einen Zeitraum von acht Stunden, sorgte aber ebenfalls für viele Ausfälle vor allem im Fernverkehr. Auf den Autobahnen blieben befürchtete zusätzliche Staus jedoch aus.

Darum kommt es abermals zum Streik bei 50 Bahn-Unternehmen

Seit zwei Monaten laufen die Tarifverhandlungen. Bislang konnten sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber nicht einigen. Die EVG fordert zwölf Prozent mehr Geld, mindestens aber 650 Euro. Die Unternehmen gaben ein Angebot ab, das aber nicht den Vorstellungen der Gewerkschafter entspricht.

Die Verhandlungen betreffen rund 230 000 Beschäftigte bei rund 50 Bahn- und Busunternehmen.

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