Steuerlast geringer als oft angenommen

Düsseldorf · Durchschnittsverdiener zahlen einer Studie zufolge höchstens 19 Prozent Einkommensteuer.

Die Einkommensteuerlast von Durchschnittsverdienern ist deutlich niedriger als häufig angenommen. Nach Berechnungen der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung zahlen Alleinstehende, Paare und Familien mit durchschnittlichen Einkommen inklusive Solidaritätszuschlag zwischen 1,4 und 19,2 Prozent Einkommensteuer, wie die Stiftung mitteilte. Durchschnittverdiener kommen "in keinem Fall in die Nähe des Spitzensatzes", heißt es in der Studie.

Zunächst einmal liege das Durchschnitts-Bruttoeinkommen deutlich über dem Mittleren Einkommen. Beim Mittleren Einkommen ist die Zahl derer, die mehr verdienen, genauso groß wie die Anzahl derjenigen, die weniger erhalten. Dieses sogenannte Median-Einkommen beträgt in diesem Jahr der Studie zufolge 41 742 Euro, das Durchschnittseinkommen dagegen 49 915 Euro. Rund 65 Prozent der Vollzeitbeschäftigten verdienten weniger als der Durchschnitt. Auch das zu versteuernde Einkommen liegt laut Studie "immer um mehrere tausend Euro unter dem Bruttoeinkommen". Vom Bruttoverdienst werden Freibeträge etwa für die Fahrt zur Arbeit oder für die Altersvorsorge abgezogen. Erst danach wird die Steuer berechnet. Zudem muss niemand auf sein gesamtes Einkommen den gleichen Steuersatz zahlen. Höhere Steuersätze greifen nur für den Teil des Einkommens, das bestimmte Grenzwerte überschreitet. Zum Beispiel zahlt ein Ehepaar mit zwei Kindern und Median-Verdienst der Studie zufolge gar keine Einkommensteuer, wenn das Kindergeld berücksichtigt wird.

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