Wiesbaden Monatslöhne in Corona-Krise gesunken

Wiesbaden · Die von den Arbeitgebern gezahlten Monatslöhne sind in der Corona-Krise um mehr als zwei Prozent gesunken – vor allem wegen geringerer Arbeitszeiten während der Corona-Krise. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte, reduzierte sich die bezahlte Wochenarbeitszeit der Voll- und Teilzeitbeschäftigten im zweiten Quartal im Schnitt um 4,7 Prozent.

Statistisches Bundesamt: Monatslöhne in Corona-Krise gesunken
Foto: SZ/Müller, Astrid

Die Bruttomonatsverdienste gingen um durchschnittlich 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zurück.

Der Einsatz von Kurzarbeit aufgrund der Corona-Pandemie habe „negative Effekte auf die Höhe und Entwicklung der Bruttomonatsverdienste sowie der Arbeitszeit“ gehabt, erklärten die Statistiker – „wenngleich das Kurzarbeitergeld die Einkommensverluste für die Beschäftigten zum Großteil abfederte“.

Die Angaben des Bundesamtes basieren auf vorläufigen Ergebnissen der Vierteljährlichen Verdiensterhebung und beziehen sich ausschließlich auf von Arbeitgeberseite gezahlte Verdienste. Das von der Bundesagentur für Arbeit (BA) gezahlte Kurzarbeitergeld für mehrere Millionen Arbeitnehmer wird dabei also nicht erfasst. Je nach Ausmaß der Kurzarbeit in den einzelnen Betrieben dürfte damit unter dem Strich ein Teil der Einbußen für die Beschäftigten aufgefangen worden sein.

Zudem stiegen die Bruttostundenverdienste, die von den Arbeitgebern gezahlt wurden, laut Bundesamt im Dreimonatszeitraum von April bis Juni um durchschnittlich 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.

Bei den Bruttomonatsverdiensten gibt es indes deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen: In der Beherbergung sanken sie im zweiten Quartal mit einem Rückgang von 18 Prozent am stärksten. Dahinter folgen die Bereiche Herstellung von Kraftwagen (minus 17 Prozent) sowie Reisebüros beziehungsweise Reiseveranstalter mit minus 15 Prozent. Ebenfalls stark von einer negativen Bruttolohn-Entwicklung betroffene Wirtschaftsbereiche sind demnach die Luftfahrt (minus 14 Prozent) und die Gastronomie (minus elf Prozent).

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