Sparkasse Saarbrücken Sparkasse Saarbrücken setzt auf Firmenkunden

Saarbrücken · Die Bank hat ihr Kreditvolumen spürbar ausgeweitet.

 Die Hauptstelle der Sparkasse Saarbrücken am Neumarkt in Saarbrücken beheimatet eines der größten Kreditinstitute an der Saar.

Die Hauptstelle der Sparkasse Saarbrücken am Neumarkt in Saarbrücken beheimatet eines der größten Kreditinstitute an der Saar.

Foto: Sparkasse Saarbrücken/Helmut Scheuer

Die Sparkasse Saarbrücken hat im vergangenen Jahr vor allem im Kreditgeschäft mit Firmenkunden kräftig zugelegt. „Die Kredite an Unternehmen und Selbstständige sind um 11,2 Prozent gestiegen“, sagte Vorstandschef Hans-Werner Sander gestern bei der Präsentation der Bilanz 2016.

Insgesamt haben die Ausleihungen an diese Kundengruppe ein Volumen von 1,76 Milliarden Euro erreicht. „In diesem Bereich haben wir das zweitstärkste Geschäftsjahr der vergangenen zehn Jahre hinter uns“,  sagte Vorstandsmitglied Uwe Johmann, der für das Firmenkunden-Geschäft zuständig ist. „Rund 240 neue Firmenkunden mit einem Kreditvolumen von 127 Millionen Euro haben wir akquirieren können“, so Johmann. Diese neuen Kunden hat die Sparkasse vor allem den Geschäftsbanken weggenommen. „Bei diesen Wettbewerbern sitzen diejenigen, die Kreditentscheidungen treffen, weit weg und sind mit den Gegebenheiten vor Ort nicht vertraut“, erläuterte Sander. „Doch viele Unternehmer schätzen die kurzen Wege.“

Aber auch die Privatkunden fragten verstärkt Darlehen nach. Der Bestand  in diesem Segment stieg um 2,2 Prozent auf 1,48 Milliarden Euro. „Für 243 Millionen Euro wurden neue Kredite zugesagt“, sagte das zuständige Vorstandsmitglied Uwe Kuntz. Das meiste Geld werde für Bau, Kauf, Sanierung oder Modernisierung von Häusern und Wohnungen aufgewendet. Der Rest der Ausleihungen besteht aus Krediten an Kommunen, die 2016 um 3,4 Prozent auf 1,19 Milliarden Euro zulegten. Insgesamt wuchsen die Kundenkredite um 5,7 Prozent auf 4,72 Milliarden Euro.

Diesem Volumen standen 4,17 Milliarden Euro an Kundeneinlagen gegenüber. Sander zufolge ist es gewollt, dass die ausgeliehene Geldsumme höher ist als das Volumen der Spargelder. Denn Kredite würden mehr Rendite bringen als jede andere Anlageform. Auf diese Weise seien die bilanziellen Schleifspuren der niedrigen Zinsen nicht ganz so schmerzvoll. Außerdem lasse es die Eigenkapitalquote der Sparkasse von knapp 14 Prozent zu, bei den Darlehen in die Offensive zu gehen. Die gute Wirtschaftslage habe außerdem zur Folge, dass die faulen Kredite überschaubar bleiben.

 Hans-Werner Sander, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Saarbrücken.  Foto: B&B/Sparkasse

Hans-Werner Sander, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Saarbrücken. Foto: B&B/Sparkasse

Foto: Sparkasse Saarbrücken/Becker & Bredel

Dennoch tun die niedrigen Zinsen weh. Der Zinsüberschuss ist gegenüber 2015 um 5,4 Prozent auf 133,5 Millionen Euro zurückgegangen. Dieses Minus könne auch nicht durch einen um 9,6 Prozent gestiegenen Provisionsüberschuss ausgeglichen werden, der bei der Vermittlung von Wertpapiergeschäften, Bausparverträgen oder Versicherungen anfällt. Am Schluss blieb ein Jahresüberschuss von 9,9 Millionen Euro (Vorjahr 8,5 Millionen Euro) übrig, Davon werden 1,7 Millionen Euro an die beiden Träger der Sparkasse (Stadt und Regionalverband Saarbrücken) ausgeschüttet. Der Rest fließt ins Eigenkapital und in die Sicherheitsrücklagen. Die Bilanzsumme stieg um 1,8 Prozent auf 7,09 Milliarden Euro. Das Kreditinstitut beschäftigt 1188 Mitarbeiter. Das sind 25 weniger als ein Jahr zuvor. Die Fusion mit der Stadtsparkasse Völklingen „ist inzwischen über die Bühne“, sagte Vorstand Frank Saar. Obwohl hinter den Kulissen viel Arbeit geleistet worden sei, „haben wir erreicht, dass die Kunden wenig gemerkt haben“.

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