Schaeffler, Bosch, Ford Neuer Schlag für Saar-Autoindustrie

Homburg/Saarlouis · Der Auto-Zulieferer Schaeffler baut in Homburg 290 Jobs ab. Die Zukunft von Ford-Saarlouis bleibt offen.

 INA Schaeffler Gruppe Werk Homburg INA Schäffler Motorenelemente Werk in Homburg am Dienstag (6.10.2015). Foto: Becker&Bredel

INA Schaeffler Gruppe Werk Homburg INA Schäffler Motorenelemente Werk in Homburg am Dienstag (6.10.2015). Foto: Becker&Bredel

Foto: BeckerBredel

Während die Sorge um das Ford-Werk Saarlouis wächst, schlägt die Krise der Autoindustrie bereits bei den Zulieferern im Saarland zu. Die IG Metall befürchtet sogar den Beginn von Massenarbeitslosigkeit. Neuer Auslöser ist ein am Mittwoch bekanntgewordener umfangreicher Stellenabbau beim Auto-Zulieferer Schaeffler. Das Unternehmen plant bis Ende 2022 den Abbau von insgesamt 4400 Stellen in Deutschland. Nach SZ-Informationen sind in Homburg voraussichtlich 290 der insgesamt 2500 Mitarbeiter betroffen, überwiegend in der Verwaltung, aber auch in der Produktion. Das Unternehmen  betreibt in Homburg insgesamt drei Standorte, wo unter anderem Motoren-Elemente sowie Produkte für Industrie-Anwendungen und Medizintechnik gefertigt werden. In den vergangenen zwölf Monaten waren hier schon 300 Jobs weggefallen. Am Mittwoch hatte zudem bereits Bosch-Rexroth angekündigt,  rund 150 Stellen in Homburg abzubauen.

Ralf Reinstädtler, erster Bevollmächtigter der IG Metall Homburg, befürchtet angesichts der jüngsten Beschlüsse des Schaeffler-Vorstandes eine Zeitenwende. „Die nächsten Monate werden über die Zukunft des Saarlandes und der Industrie-Arbeit in allen Branchen entscheiden.“ Es drohe Massenarbeitslosigkeit, auch in der Stahlindustrie, wenn immer mehr Aufträge aus der Autoindustrie wegfallen. „Das sind in den Unternehmen jetzt keine Entscheidungen mehr wegen Corona, sondern Management-Entscheidungen“, betont Reinstädtler. Das Management setze nicht mehr auf Kurzarbeit zur Bewältigung der Krise.

Düstere Wolken hängen zudem über Ford in Saarlouis und seinen Zulieferern.  IG-Metall-Chef Jörg Hofmann forderte am Mittwoch bei einem Werksbesuch endlich klare Signale, welche Autos nach 2024 an der Saar produziert werden sollen. Andernfalls werde die IG Metall den Druck auf Ford stark erhöhen. Von Ford hänge die Zukunft des gesamten Saarlandes ab.

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