Saarland bekommt bessere Fluganschlüsse Saarland hat Anschluss an die Lufthansa

Saarbrücken/München · Die Fluggesellschaft BMI regional bietet bei Flügen nach München Umsteige-Verbindungen weltweit an.

Die Fluggesellschaft BMI verbindet Saarbrücken montags bis freitags zweimal täglich mit München. Von dort hat man jetzt Zugang zu zahlreichen Anschlüssen.

Die Fluggesellschaft BMI verbindet Saarbrücken montags bis freitags zweimal täglich mit München. Von dort hat man jetzt Zugang zu zahlreichen Anschlüssen.

Foto: Alex Tino Friedel ATF Pictures/bmi

Reisende, die mit der Fluggesellschaft BMI regional von Saarbrücken nach München fliegen, haben dort ab sofort auch Anschluss innerhalb des gesamten Lufthansa-Netzes. Die Strecke wird jetzt auch mit Lufthansa-Codes angeboten. Das sagte gestern der Chef der Airline BMI regional, Jochen Schnadt, im Gespräch mit unserer Zeitung.

Kunden aus den Regionen Saarland und Rheinland-Pfalz äußerten schon seit längerer Zeit entsprechende Wünsche nach einer Durchtarifierung. Die Umsteigezeit in München beträgt nach Angaben von Schnadt je nach Flugziel zwischen 45 Minuten und drei Stunden. Umgekehrt könne man jetzt auch mit einem Lufthansa-Ticket vom Zielflughafen aus direkt ein Ticket nach Saarbrücken bekommen.

Als Ansprechpartner für das erweiterte Angebot sieht Schnadt vor allem Geschäftskunden an. Sie seien gegenwärtig überwiegend mit der Airline unterwegs. Zwei Verbindungen ab Saarbrücken nach München von montags bis freitags ermöglichten es, Termine in der bayerischen Landeshauptstadt sowie in anderen Teilen Bayerns innerhalb eines Tages zu erledigen. Abends könne man dann bereits wieder zurückfliegen. Genutzt wird die Verbindung nach Aussage von Schnadt derzeit unter anderem von Versicherungen, die ihren Stammsitz in Bayern haben. Auch mehrere große Unternehmen aus dem Saarland nutzten die Anbindung an den Münchner Flughafen.

Schnadt will im nächsten Schritt Gespräche mit Großkunden führen, um möglicherweise Abflugzeiten noch zu verbessern. An eine dritte Verbindung in die bayerische Landeshauptstadt ist gegenwärtig noch nicht gedacht. „Der derzeitige Takt von zwei Flügen ist ideal, um eine Verbindung zu etablieren“, betonte Schnadt. „Unser erstes Ziel ist es, die Verbindung nachhaltig zu machen. Dann reden wir über höhere Frequenzen oder geänderte Flugzeiten.“ Der Chef der Airline sieht zuglech eine Renaissance der Regionalflughäfen gegenüber Großflughäfen wie Frankfurt. Für die kleineren Flughäfen sprächen eine schnelle Erreichbarkeit, kurze Wege im Terminal und im Vergleich zu Großflughäfen auch günstigere Parkgebühren.

BMI regional verfügt derzeit über eine Flotte von insgesamt 20 Flugzeugen Fünf davon sind fest in München stationiert. Alleine von dort aus werden acht Strecken in Europa bedient. Das Unternehmen wachse kontinuierlich. „Wir haben zum 31. März 2018 erstmals die Marke von 600 000 Passagieren überschritten. Für das laufende Jahr rechnen wir noch einmal mit einem Zuwachs von um die zehn Prozent. Damit sind wir innerhalb von zwei Jahren um über 50 Prozent gewachsen in ganz Europa mit einem Schwerpunkt auf Deutschland.“

Schnadt kann sich einen weiteren Ausbau der Aktivitäten am Flughafen Saarbrücken durchaus vorstellen. Derzeit beobachte man den hiesigen Markt sehr genau. Konkrete Projekte seien aber auch davon abhängig, wie gut sich die München-Verbindung weiter entwickelt. Auch die Entwicklung der Berlin-Strecke, die heute alleine von der Luxemburger Fluggesellschaft Luxair bedient wird, verfolge man bei der BMI regional genau. „Es handelt sich um eine gut eingeflogene Strecke in die Bundeshauptstadt, die sich bewährt hat.“ Schnadt verweist jedoch auch darauf, dass die eigenen Aktivitäten eher auf einer anderen Basis funktionierten. „Unser Geschäftsmodell ist eigentlich darauf aufgebaut, Nischen zu finden und neue Märkte, die andere Fluggesellschaften nicht bedienen. Als Investor habe ich größere Chancen, eine Verbindung zum Erfolg zu führen, wenn ich mich nicht in einen Konkurrenzkampf begebe“, ist der BMI regional-Chef überzeugt. Man werde jedoch weitere Gespräche mit dem Flughafen Saarbrücken führen. „Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zum Flughafen und seinem Management“, so Schnadt.

BMI-Chef Jochen Schnadt plant derzeit keine weiteren Verbindungen ab Saarbrücken.

BMI-Chef Jochen Schnadt plant derzeit keine weiteren Verbindungen ab Saarbrücken.

Foto: bmi/Sunny Hoyle

Die Großregion Saarland-Rheinland-Pfalz und Lothringen biete noch Potenzial, weitere Kunden zu finden. In das Charterfluggeschäft mit Urlaubsflügen will die Airline BMI regional allerdings nicht einsteigen. Die Maschinen vom Typ Embraer mit 49 Sitzen seien eher für den Linienflugverkehr ausgelegt.

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