Konjunktur Saarländische Wirtschaft in Hochstimmung

Saarbrücken/München · Die Geschäfte in der Saar-Wirtschaft laufen so gut, dass das Konjunkturbarometer der IHK auf einen Rekordwert geklettert ist. 

 Die Medizintechnikbranche im Saarland brummt. Das Foto zeigt die Produktion im St. Wendeler Werk von Fresenius Medical Care.

Die Medizintechnikbranche im Saarland brummt. Das Foto zeigt die Produktion im St. Wendeler Werk von Fresenius Medical Care.

Foto: Oliver Dietze

Die Saar-Wirtschaft ist offenbar mit Schwung ins neue Jahr gestartet. Das geht aus der Januar-Umfrage der Industrie- und Handelskammer des Saarlandes (IHK) hervor, an der sich rund 300 Unternehmen mit gut 120 000 Beschäftigten beteiligten. Der IHK-Konjunkturbarometer für die aktuelle Geschäftslage stieg demnach um 3,5 Punkte auf nunmehr 52,8 Zähler und erreichte damit ein neues Rekordniveau. Vor allem die bessere Stimmung in Teilen der Industrie habe zu dem Anstieg beigetragen.

Aufwärts gerichtet bleiben auch die Aussichten für die kommenden sechs Monate. Das entsprechende IHK-Konjunkturbarometer gab zwar leicht um 0,4 Punkte nach. Mit 5,2 Zählern liege er aber weiterhin deutlich über der Nulllinie, heißt es in der Mitteilung der Kammer. „Die Konjunktur hat zuletzt an Dynamik gewonnen und dürfte auch im weiteren Jahresverlauf aufwärts gerichtet bleiben. Die wesentlichen Impulse kommen aus dem Ausland. Alle für die Saar-Industrie relevanten Absatzmärkte befinden sich derzeit im Aufschwung“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Heino Klingen. Der Export bleibe deshalb auch in den kommenden Monaten die treibende Kraft der Saar-Wirtschaft. Positiv wirken sich nach seiner Einschätzung zudem die anziehende Investitionsnachfrage in Deutschland und die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt aus.

Klingen rechnet für dieses Jahr mit einem Wachstum von rund 1,5 Prozent. Damit bliebe die Saar-Wirtschaft aber hinter dem Bundesschnitt zurück. Die Wirtschaftsweisen prognostizieren für ganz Deutschland ein Plus von 2,2 Prozent.

Insgesamt bewerten derzeit 56 Prozent der von der IHK befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 40 Prozent mit befriedigend und nur vier Prozent mit schlecht. Sehr dynamisch laufen demnach die Geschäfte in der Medizin- und Regeltechnik sowie im Fahrzeugbau, der von der starken und nochmals verbesserten Position deutscher Hersteller auf dem Weltmarkt profitiert. Etwas verhaltener, aber dennoch gut, sei die Lage im Ernährungsgewerbe, im Maschinenbau, bei den Herstellern von Metallwaren, im Stahlbau sowie in der Keramikindustrie.

Im Dienstleistungssektor berichten nach Angaben der IHK rund 96 Prozent der befragten Unternehmen über gute oder befriedigende Geschäfte. Ausgesprochen gut laufen demnach die Geschäfte im Transportgewerbe und in der IT-Branche.

Auch bundesweit hat sich die Stimmung in den Unternehmen verbessert und wieder das Rekordniveau vom November erreicht. Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer, der Geschäftsklima-Index des Münchner Ifo-Wirtschaftsforschungsinstituts, stieg im Januar um 0,4 Punkte auf 117,6 Zähler, wie die Einrichtung mitteilte. „Die deutsche Wirtschaft startet mit Schwung ins neue Jahr“, kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest die Daten. Volkswirte von Banken wurden von der positiven Entwicklung überrascht. Sie hatten mit einem Rückgang des Konjunkturbarometers gerechnet. Die Erwartungen der Firmen für das kommende halbe Jahr trübten sich aber etwas ein. Die aktuelle Lage wurde von den rund 7000 befragten Firmen hingegen überraschend gut eingeschätzt.

Wie die Unternehmer sind auch die Verbraucher so optimistisch wie selten zuvor ins neue Jahr gestartet. Viele sehen die Konjunktur in Topform und rechnen mit weiter steigenden Einkommen, wie das Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK schreibt. Entsprechend groß sei die Bereitschaft zu größeren Anschaffungen wie ein neues Auto, neue Möbel oder Unterhaltungselektronik. Auch für teure Reisen oder Wellness-Angebote sitze das Geld so locker wie selten zuvor, teilte GfK-Konsumforscher Rolf Bürkl mit.

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