Saarländische Tourismus-Azubis verschlägt es bald in die Provence

Saarbrücken · Tourismus-Auszubildende aus Saarbrücken lernen im französischen Montpellier. Möglich macht das ein deutsch-französischer Berufsschulzweig, der im Ausbildungsjahr 2017/18 starten soll.

Brexit, Trump oder das Treffen der europäischen Rechtspopulisten in Koblenz - "es gibt keine wichtigere Zeit, um die Freundschaft von Deutschland und Frankreich zu stärken", sagte Kultusminister Ulrich Commerçon (SPD ) gestern im Alten Rathaus in Saarbrücken . Gesagt, getan: Zusammen mit der Leiterin der Schulbehörde von Montpellier, Armande Le Pellec Muller, unterzeichnete er die Absichtserklärung für einen deutsch-französischen Berufsschulzweig im Bereich Tourismus. Organisiert wird er zwischen dem Kaufmännischen Berufsbildungszentrum Saarbrücken-Halberg und dem Lycée für Gastronomie, Hotellerie und Tourismus in Montpellier.

Deutschlandweit existierten bisher nur zwei Berufsschulzweige dieser Art: Offenbach und Latresne (Bordeaux) bilden im Bereich Luftfahrttechnik bereits seit 2014 deutsch-französisch aus. St. Ingbert und Marly (Metz) zogen vor zwei Jahren im Bereich Automobil nach.

"Unser Ziel ist es, die Ausbildung nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich und interkulturell zu stärken", sagte Commerçon. Konkret bedeute das, Fachunterricht verstärkt auf der Sprache des Partnerlandes abzuhalten sowie dreiwöchige Praktika in deutschen und französischen Betrieben zu organisieren. Auch Lehreraustausche seien geplant. Starten soll der deutsch-französische Tourismus-Berufsschulzweig mit je vier deutschen und französischen Auszubildenden. "Später könnten es 15 oder mehr werden", sagte Le Pellec Muller. Französischkenntnisse seien bei der Auswahl der Bewerber kein Kriterium. Viel mehr zähle das Interesse am Partnerland.

Der neue Berufsschulzweig erweitert eine bestehende Partnerschaft der beiden Behörden. Seit 2006 fördern sie bereits individuelle Schüleraustausche.

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