Finanzen Saarländer sind bei Geldanlagen sehr optimistisch

München/Saarbrücken · (jwo) Saarländer sind, was Geldanlagen angeht, deutlich optimistischer als die übrigen Deutschen. Das zeigt eine Untersuchung des Marktforschungsinstituts Yougov im Auftrag der Axa-Versicherung. Demnach gehen fast vier von zehn Saarländern (39 Prozent) davon aus, für eine fünfjährige Geldanlage einen jährlichen Ertrag von fünf bis sieben Prozent zu erreichen.

Bundesweit sind es nur drei von zehn Bürgern (31 Prozent), die derart optimistisch ihre Geldanlage planen. Auch wollen im Saarland gerade mal sechs Prozent der Befragten die Geldanlage aufschieben, bis die Zinsen wieder steigen, im Bundesschnitt sind es zwölf Prozent. Geringer ist der Wert der Studie zufolge in keinem anderen Bundesland. Auch denken in keinem anderen Bundesland mehr Menschen darüber nach, in Zeiten niedriger Zinsen mehr zu sparen. Während das auf elf Prozent der Saarländer zutrifft, sind es bundesweit gerade mal fünf Prozent. Saarländer setzen dabei vor allem auf Aktienfonds. 22 Prozent der Menschen hierzulande sind der Meinung, dass das langfristig die beste Vermögensanlage ist. Nur in Bremen und Hamburg ist der Wert mit 23 Prozent noch höher.

Insgesamt zeigte die Umfrage, dass die Mehrheit der Deutschen eine negative Einstellung zur Geldanlage an den Kapitalmärkten hat. Vor allem ist die Aktien-Skepsis demnach bei der Generation der Baby-Boomer, also der 50- bis 64-Jährigen ausgeprägt. Demnach bedeuten für 61 Prozent dieser Generation Geldanlagen an der Börse „unkontrollierbare Risiken“. Vier von zehn unter ihnen lehnen Anlagen an der Börse sogar „aus Prinzip“ ab. und für 65 Prozent ist die Börse „nur etwas für Experten“. Bei den unter 50-Jährigen in Deutschland sagen das der Studie zufolge nicht einmal die Hälfte (49 Prozent). Diese Ablehnung von Börsenanlagen vor allem durch die Baby-Boomer-Generation macht Axa-Vorstand Thilo Schumacher mit dafür verantwortlich, dass es in Deutschland, verglichen mit anderen Ländern, so wenig Aktienbesitz gibt. „Die 50- bis 64-Jährigen besitzen in Deutschland den weitaus größten Teil aller Spareinlagen“, sagt er. Bleibt das Geld der Börse fern, hat das Wirkung.

Die Studie zeigt allerdings auch, dass die Bundesbürger insgesamt über Aktienanlagen wenig informiert sind. so geben die Befragten im Schnitt als optimale Anlagedauer für Aktien 28 Monate an. Angesichts hoher Kursschwankungen gelten Aktien dagegen als sehr langfristige Anlageform. Auch über die Inflationsrate, also darüber, um wie viel Prozent die Preise im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind, können der Studie zufolge mehr als die Hälfte der Deutschen (55 Prozent) keine Einschätzung abgeben.

Meistgelesen
Zahl der Woche
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort