Unternehmertag Saarländische Wirtschaft wirbt für mehr Weltoffenheit

Saarbrücken · Unternehmerpräsident Bubel betrachtet weltweite Entwicklung mit Sorge

 VSU-Präsident Oswald Bubel

VSU-Präsident Oswald Bubel

Foto: Christophe Meyer

Mit einem Bekenntnis für offene Märkte hat sich gestern der Präsident der Vereinigung der saarländischen Unternehmensverbände (VSU), Oswald Bubel, auf dem saarländischen Unternehmertag gegen die zunehmende Abschottung ausgesprochen. „Die Weltwirtschaft ist in Richtung Protektionismus unterwegs, und auch in Europa, ja sogar in der EU, werden die Handelsschranken wieder hochgezogen“, sagte Bubel. In den USA sei ein „unberechenbarer Präsident“ an der Macht, der das stabile Welthandelsgefüge in Gefahr bringt, In der EU wiederum berge der bevorstehende Brexit hohe Risiken. „Deutschland geht es so gut wie noch nie, auch die saarländische Wirtschaft wächst – noch!“, warnte Bubel.

Gleichzeitig erschwere die EU der Wirtschaft das Leben, beispielsweise wenn sie mit einem Entsendegesetz Unternehmen verpflichte, für jeden Mitarbeiter, der eine EU-Grenze überquert, Einkommensvergleiche mit dem Tarif- und Entlohnungssystem des Ziellandes auszuführen, den Mitarbeitern entsprechende Nachweise mitzugeben und diese Vorgänge auch noch zu dokumentieren. Solch ein „Bürokratiemonster“ sei schon für große Unternehmen kaum umzusetzen. Für kleinere Unternehmen sei es ein Ding der Unmöglichkeit. Und gerade für Firmen in der Grenzregion eine besondere Belastung.

Bubel forderte ausdrücklich mehr Weltoffenheit und weniger Abschottung. Das gelte im Besonderen auch gegenüber Flüchtlingen. „Wir müssen uns populistischen Erwägungen in der Politik, in Medien und im privaten Umfeld mit Mut und Zivilcourage entgegenstellen“, sagte er. Gleichzeitig forderte der Unternehmens-Präsident ein Einwanderungsgesetz, um die Zuwanderung von Fachkräften zu erleichtern.

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