Saar-Unternehmer verurteilen Rentenpläne

Saarbrücken · Auf dem saarländischen Unternehmertag hat VSU-Präsident Oswald Bubel mehr Investitionen in Bildung und Ausbildung gefordert. Dadurch lasse sich der Altersarmut vorbeugen.

 VSU-Präsident Oswald Bubel (links) hat erstmals den Bildungspreis der Saarländischen Wirtschaft verliehen. Foto: Becker & Bredel

VSU-Präsident Oswald Bubel (links) hat erstmals den Bildungspreis der Saarländischen Wirtschaft verliehen. Foto: Becker & Bredel

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Die jüngsten Rentenpläne der Bundesregierung "sind eine Versündigung an der jungen Generation". Diese Auffassung vertrat Oswald Bubel, Präsident der Vereinigung der Saarländischen Unternehmensverbände, (VSU), gestern anlässlich des Unternehmertages. Wenn der Wunschkatalog der Berliner Koalitionäre umgesetzt würde, "steigen die Beitragssätze bis zum Jahr 2030 von derzeit 18,7 auf 25 Prozent", rechnete Bubel vor. Dieses Geld müssten vor allem die jungen Arbeitnehmer und ihre Arbeitgeber aufbringen. Allein schon die bereits eingeführte Rente mit 63 und die Mütterrente "kosten die Rentenversicherung pro Jahr rund zehn Milliarden Euro", betonte er.

Es sei eine Mär, dass Altersarmut weit verbreitet ist, sagte der VSU-Präsident. Sie betreffe nicht einmal drei Prozent der Rentner. Die Gründe für eine unzureichende Rente im Alter seien, dass diese Menschen unter anderem zu geringe oder zeitweise gar keine Einkommen hatten und daher zu wenige Rentenpunkte sammeln konnten. Diese Defizite "können allerdings nicht durch Umverteilung ausgeglichen werden". Vielmehr müsse mehr Geld in Bildung und Ausbildung investiert werden, um jungen Leuten die Möglichkeit zu geben, dass sie attraktive und gut bezahlte Berufe ergreifen können. Es sei eine Schande, dass jeder sechste Schüler nicht geeignet sei, eine Lehre zu beginnen, und 25 Prozent ihre Ausbildung abbrechen, kritisierte Bubel.

Der saarländische Finanzminister Stephan Toscani (CDU ) bescheinigte den saarländischen Unternehmen in seinem Grußwort "eine hohe wirtschaftliche Leistungskraft, die über der der ostdeutschen Bundesländer und der von Rheinland-Pfalz liegt". Dies sei mit ein Grund dafür gewesen, dass das Saarland beim künftigen Finanzausgleich so zufriedenstellend bedacht worden sei.

Erstmals ist gestern auf dem Unternehmertag auch der Bildungspreis der Saarländischen Wirtschaft verliehen worden. Er geht an die Gemeinschaftsschule Neue Sandrennbahn in Homburg, die Martin-Luther-King Schule in Saarlouis sowie die Gemeinschaftsschule Marpingen und ist mit jeweils 5000 Euro dotiert. Mit dem Preis soll der "beispielhafte und herausragende Einsatz der Schulen im Bereich Berufsorientierung gewürdigt werden", sagte VSU-Präsident Bubel "Wir möchten damit den hohen Stellenwert von Bildung über die gesamte Bildungsbiografie hervorheben und Akteure würdigen, die sich in besonderem Maße für die Zukunft der jungen Menschen einsetzen", betonte er. Die drei Preisträgerschulen würden sich besonders dadurch auszeichnen, "dass sie eigene Konzepte zur Berufs- und Studienorientierung entwickelt und im Schulalltag verankert haben". Außerdem würden sie "vielfältige Kooperationen zu Partnern aus der Wirtschaft unterhalten". Das Preisgeld wurde von der Stiftung des Verbands der Metall- und Elektroindustrie Saar zur Verfügung gestellt.

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