Saar-Unternehmer: „Partnerschaft Schule-Wirtschaft macht Spaß“

Saarbrücken · Seit zwei Jahren gibt es im Saarland die Partnerschaft Schule-Wirtschaft. Sie kann erste Erfolge aufweisen. So wurden zu Beispiel gestern erstmals Berufswahl-Siegel an Schulen verliehen.

 16 Schulen im Saarland sind gestern im VHS-Zentrum in Saarbrücken mit dem „Berufswahl-Siegel" ausgezeichnet worden. Foto: Becker & Bredel

16 Schulen im Saarland sind gestern im VHS-Zentrum in Saarbrücken mit dem „Berufswahl-Siegel" ausgezeichnet worden. Foto: Becker & Bredel

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"Die Partnerschaft Schule-Wirtschaft macht Spaß und tut den Unternehmen gut", sagt Helmut Zimmer, Firmenchef der Dachdeckerei Zimmer GmbH in St. Wendel. Der saarländische Unternehmer hat in seinem mittelständischen Betrieb bereits mehr als 1000 Schülern Betriebspraktika gewährt und über hundert junge Leute ausgebildet, die bei nationalen und internationalen Berufswettbewerben schon etliche Preise einheimsten. "Bei uns gibt es keinen Facharbeitermangel, und ich kann nur allen empfehlen, sich als Unternehmer bei Schule-Wirtschaft zu engagieren", sagte Zimmer gestern bei der Jahrestagung der Landesarbeitsgemeinschaft Schule-Wirtschaft in Saarbrücken .

Die im Saarland erst vor zwei Jahren zwischen Bildungsministerium und dem Wirtschaftsverband VSU besiegelte Partnerschaft Schule-Wirtschaft kann erste Erfolge aufweisen: Mehr als 50 Betriebe im Land engagieren sich in Schulen, um Jugendlichen eine bessere Berufsorientierung zu bieten und sie praxisnah an wirtschaftsrelevante Themen heranzuführen. Außerdem wurden gestern im Saarland erstmals 16 allgemein- und berufsbildende Schulen mit dem Berufswahl-Siegel für herausragende berufliche Orientierungsarbeit ausgezeichnet (wir berichteten). Ab Dezember können sich erneut Saar-Schulen über die Internet-Seite www.berufswahlsiegel-saarland.de für das Anerkennungsverfahren bewerben. Bundesweit gibt es das Berufswahl-Siegel mittlerweile in 14 Bundesländern mit bislang 1500 Schulen.

Doch bei der Kooperation Schule-Wirtschaft gibt es auch noch einige Schwachstellen, wie Workshops zeigten: So fehle es beim Kontakteknüpfen sowohl in Firmen als auch an Schulen an gleichbleibenden für das Thema Berufsorientierung kompetenten Ansprechpartnern. Und auch die Eltern müssten bei der Netzwerkbildung mehr in die Berufsorientierung ihrer Kinder eingebunden werden, sagte Alexander Paschke von der Landesarbeitsgemeinschaft Schule-Wirtschaft. Dieser Zusammenschluss mehr als 200 ehrenamtlich Aktiver aus Schule, Wirtschaft, Bildungsträgern, Elternverbänden und Agentur für Arbeit habe inzwischen in allen sechs saarländischen Kreisen Arbeitsgemeinschaften gegründet, sagte Saar-Bildungsassistentin Tina Rubenheimer.

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