Überhnahme Ryanair will Laudamotion kaufen

Dublin/Düsseldorf · Die geplante Übernahme durch die irische Fluglinie dürfte die Lufthansa ärgern.

 Ein Airbus der Fluggesellschaft Laudamotion.

Ein Airbus der Fluggesellschaft Laudamotion.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Der Billigflieger Ryanair wischt mit Ex-Rennfahrer Niki Lauda der Lufthansa eins aus. Die Iren sollen die Mehrheit an Laudas neuem Billigflieger Laudamotion übernehmen – und damit Zugriff auf wertvolle Start- und Landerechte an begehrten deutschen Flughäfen bekommen. Das dürfte die Lufthansa mächtig ärgern. Denn Laudamotion – die Nachfolge-Airline der früheren Air-Berlin-Tochter Niki – droht in Düsseldorf stark zu werden, wo sich schon die Lufthansa-Billigtochter Eurowings eingerichtet hat. Dabei hofft Lufthansa-Chef Carsten Spohr selbst weiter auf eine Kooperation mit Lauda.

Doch jetzt könnte dem Kranich-Konzern ein schärferer Preiskampf drohen als gedacht. „Ich stehe für Wettbewerb und jeder weiß, dass ich Monopolen kritisch gegenüberstehe“, sagte Lauda. Der Luftfahrtunternehmer lud gestern nach Düsseldorf, um die jüngste Wende im Ringen um die Reste der pleite gegangenen Air Berlin zu verkünden. „Ich bin nicht hierhergekommen, um abzutreten, sondern um richtig anzufangen“, sagte er. Der 69-Jährige soll Laudamotion auch künftig führen.

Lauda hatte Niki einst selbst gegründet. Im Zuge der Air-Berlin-Pleite kaufte der ehemalige Rennfahrer die Airline Anfang 2018 für knapp 50 Millionen Euro zurück – nachdem die Übernahme durch den deutschen Marktführer Lufthansa am Widerstand der EU gescheitert war. Das Geld floss vor allem für die begehrten Start- und Landerechte.

Geht es nach Ryanair-Chef Michael O‘Leary, rollen die Iren den Luftfahrtmarkt in Deutschland und Österreich weiter auf. Laudamotion soll zu einem neuen Billigflieger werden – und sowohl im Linienverkehr als auch für Reiseveranstalter unterwegs sein, wie er sagte. Und mit Hilfe von Ryanair könne die Gesellschaft auf einem Markt, der von der Lufthansa-Gruppe dominiert wird, stärker wachsen. Die Iren kaufen zunächst knapp ein Viertel von Laudamotion und wollen so schnell wie möglich mit rund 75 Prozent die Mehrheit übernehmen – wenn die EU-Kommission zustimmt.

Der gesamte Kaufpreis liegt den Iren zufolge bei weniger als 50 Millionen Euro, die gleiche Summe schießen sie für Geschäftsaufbau und Betriebskosten zu. Helfen will Ryanair auch beim Ausbau der Laudamotion-Flotte von 14 auf rund 20 Flugzeuge in diesem Sommer. Binnen zwei Jahren soll sie auf 30 Maschinen wachsen.

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