Kommentar Riesenschritt zu einem besseren Nahverkehr

Mancher Saarländer träumt von einem kostenlosen Nahverkehr, wie ihn Luxemburg beschlossen hat. Das übersteigt die finanziellen Möglichkeiten des Saarlandes aber bei weitem. Die Vorschläge für eine Tarifreform zielen auf das Machbare.

Riesenschritt zu einem besseren Nahverkehr
Foto: SZ/Robby Lorenz

Und machbar ist offenbar viel.

Die Flatrates sind eine kluge Idee, um das Nutzen von Bus und Bahn deutlich attraktiver zu machen. Sie vereinfachen die Ticketsuche und machen das komplizierte, ungerechte Wabensystem zur irrelevanten Nebensache. Die Schwelle, sich eine Karte zu kaufen, wird weit abgesenkt. Dazu kann auch die Preisgestaltung beitragen. Für 39 Euro im Monat durchs ganze Land fahren – das ist ein hochattraktiver Preis. Da fällt es leicht, aufs Auto zu verzichten. 

Nun ist natürlich die Frage, wie mutig die Kommunen, Busunternehmen und das Land sind. Trauen sie sich, echte Preissignale zu setzen und einen spürbaren, offensichtlichen Anreiz zu schaffen, in einen Bus oder einen Zug zu steigen. Kostenlos gibt es die Reform nicht. Doch wenn die Saarländer dann auf den Geschmack kommen und öfter das Auto stehen lassen, könnte nach einen Anschubfinanzierung der Förderbedarf auch wieder sinken. Je mehr Ideen Wirklichkeit werden, desto größer ist der Schritt zu einem besseren öffentlichen Personennahverkehr.

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