Rewe und Edeka erzielen Durchbruch im Fall Kaiser's

Köln · Im Dauerstreit um die verlustreiche Supermarktkette Kaiser's Tengelmann haben Edeka und Rewe einen weiteren wichtigen Schritt hin zu einer endgültigen Einigung erzielt.

Die Kuh ist mit drei Beinen vom Eis: Nach einer grundsätzlichen Einigung über die Aufteilung der Tengelmann-Filialen haben sich die Lebensmittelriesen Edeka und Rewe jetzt auch über den Kaufpreis für die Berliner Läden verständigt. Das teilten beide Unternehmen gestern mit. Jetzt haben noch die Juristen das Wort. Es sei verabredet worden, bis zum 2. Dezember den Kaufvertrag unter Dach und Fach zu bringen. Rewe-Chef Alain Caparros sprach von "sehr großen Fortschritten" in den Verhandlungen. "Ich will diese Einigung und werde mit Nachdruck für den erfolgreichen Abschluss arbeiten."

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD ) hat beim Durchbruch im Edeka-Rewe-Poker um Kaiser's Tengelmann mit am Tisch gesessen. Die drei Konzernchefs Markus Mosa (Edeka), Alain Caparros (Rewe) und Karl-Erivan Haub (Tengelmann) hatten sich gestern auf Einladung des SPD-Chefs im Wirtschaftsministerium getroffen.

Erst vor wenigen Tagen hatten sich Edeka und die Kölner Rewe Group über eine Aufteilung der Berliner Filialen von Kaiser's Tengelmann verständigt und damit die wohl größte Hürde für die Umsetzung der Ministererlaubnis aus dem Weg geräumt. Danach werden die Kölner von den 124 Filialen in der Hauptstadt 60 als Kompensation bekommen. Zur Höhe des Preises und zu weiteren Details der erzielten Übereinkunft wurden keine Angaben gemacht. Möglicherweise prüft das Kartellamt den Deal noch mit Blick auf den Berliner Markt. Die Filialen in Bayern und in Nordrhein-Westfalen sollen bei den Verhandlungen kein Thema gewesen sein. Sie würden demnach wie in der Ministererlaubnis vorgesehen an Edeka gehen. In den gut 400 Filialen und der Verwaltung arbeiten etwa 15 000 Mitarbeiter.

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