Kommentar Zweifelhafte Rettungsaktion
Der Staat rettet die Lufthansa. Das klingt nach zupackendem Handeln und ist möglicherweise doch eine höchst zweifelhafte Operation. Sicherlich spricht einiges dafür: dass die Pandemie einen gesunden Konzern traf, dass 138 000 Menschen um ihren Job bangen, dass andere Staaten auch ihre Airlines retten.
Trotzdem – schon die erste Reaktion von Wirtschaftsminister Altmaier zeigt, dass der Staat Unternehmer spielt und dabei schlecht aussieht. Altmaier verkündete gleich mal, dass die Beschäftigten keine Angst um ihre Stellen haben müssen. Das müssen sie aber doch. Denn auf absehbare Zeit wird die Lufthansa mit weniger Maschinen viel weniger Fluggäste transportieren. Ohne Personalabbau kann das ökonomisch kaum gutgehen. Es ist zu befürchten, dass die Rettung des Kranichs für den Steuerzahler ein schlechtes Geschäft wird – wie der Einstieg bei der Commerzbank. Und gespannt darf man sein, welche Konzerne der Staat in Corona-Zeiten noch so alles retten will.