Stahl-Verhandlungen in Brüssel Rehlinger sieht Chancen im Kampf um Zukunft der Stahlindustrie

Saarbrücken · Die Verhandlungen in Brüssel über die Zukunft der Stahlindustrie gehen in die entscheidende Phase. Das Überleben auch der saarländischen Stahlunternehmen hänge von Erfolgen ab, ist Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger überzeugt.

 Saarländische Stahlarbeiter protestierten mehrfach gegen zu hohe Umweltauflagen aus Brüssel und Dumping-Importe.

Saarländische Stahlarbeiter protestierten mehrfach gegen zu hohe Umweltauflagen aus Brüssel und Dumping-Importe.

Foto: picture alliance / dpa/Oliver Dietze

Nach Gesprächen in Brüssel hält die saarländische Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) bei der bevorstehenden Reform des Emissionshandels in der EU noch Verbesserungen für die Stahlindustrie für möglich. Es sei aber schwierig, alle Betroffenen müssten an einem Strang ziehen, sagte sie am Sonntag laut einer Mitteilung des Ministeriums.

Die Verhandlungen von Parlament, Umweltministerrat und Kommission zur Neufassung der Emissionshandelsrichtlinie für die Zeit von 2021 bis 2030 befänden sich in der entscheidenden Phase. „Für die europäische und damit auch die saarländische Stahlindustrie steht viel auf dem Spiel. Es geht um nicht weniger als ihre Überlebensfähigkeit. Darauf haben wir mit Nachdruck hingewiesen und unsere Argumente dargelegt“, sagte Rehlinger. Nach aktuellen EU-Plänen sollen die Zertifikate im Emissionshandel aus Klimaschutzgründen verknappt werden.

Rehlinger sagte, es drohe die Gefahr existenzgefährdender Zusatzbelastungen. Darunter würden die Wertschöpfung, Beschäftigung und Investitionsneigung der Branche zwangsläufig leiden. „Wenn dann Stahlproduktion ins weniger umweltbewusste außereuropäische Ausland verlagert wird, führt das letztendlich auch zu einem Anstieg der weltweiten Kohlendioxid-Emissionen.“ Die nächsten Verhandlungen finden am 12. September und 12. Oktober statt.

(dpa)
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