Unternehmensporträt Amazone in Forbach Rasen und Schnee fest im Griff

Forbach · Rund 100 Menschen arbeiten im Forbacher Werk des deutschen Landmaschinenkonzerns Amazone. Und es könnten bald noch mehr werden.

 Die niedersächsische Firma Amazone stellt in Forbach Groß-Rasenmäher her. Direktor Patrice Franke hält eine Erweiterung des Werks für möglich.

Die niedersächsische Firma Amazone stellt in Forbach Groß-Rasenmäher her. Direktor Patrice Franke hält eine Erweiterung des Werks für möglich.

Foto: Iris Maria Maurer

Den größten Einsatz haben in diesen Tagen die Salz- und Sandstreuer der Firma Amazone in Forbach. Doch sie bilden den kleinsten Teil der Produktion. In den Montagehallen auf dem Gelände nah am Bahnhof werden vor allem Geräte zum Mähen geschweißt, lackiert und zusammengebaut. Von Lothringen aus werden 80 Prozent der Maschinen in die ganze Welt exportiert, viele gehen nach Deutschland. Dort befindet sich auch der Mutterkonzern, die Amazone-Werke, die von der Familie Dreyer in vierter Generation geführt werden. Für seine einzige Produktionsstätte in Frankreich wählte das niedersächsische Landmaschinen-Unternehmen 1970 Forbach. Aus gutem Grund, findet der heutige Standort-Geschäftsführer Patrice Franke: „Diese Niederlassung war damals der Schlüssel zum französischen Markt, und hier im Osten Lothringens war durch den Bergbau industrielles Know-how vorhanden. Direkt an der Grenze war es außerdem einfach, deutschsprachiges Personal zu rekrutieren.“ Das hat sich bis heute nicht geändert. Wer hier arbeiten will, sollte Deutsch können, vor allem in der Verwaltung.

Der industrielle Schwerpunkt hingegen hat sich im Laufe der Jahre entwickelt. Wenn die Kernprodukte zuerst, wie in den deutschen Werken von Amazone, Geräte für die Landwirtschaft waren, stellen heute Maschinen für die Kommunaltechnik 80 Prozent der Aktivitäten in Forbach dar. Als Verkaufsschlager gelten der Anbaumäher, den man an einen Traktor ankoppeln kann, und der selbstfahrende Mäher, der das Mähen von Gras und Aufnehmen von Vertikutiergut in einem Arbeitsgang ermöglicht. Das Gerät kostet über 30 000 Euro. Kunden sind also selten Privatleute, sondern vielmehr Kommunen, Verbandsgemeinschaften, Sportvereine, Golf- und Campingplätze.

Mähgeräte für den Frühling und den Herbst, Salzstreuer für den Winter: Amazone in Forbach arbeitet auch mit saisonalen Auftragsspitzen. In den heißen Phasen ergänzen Leiharbeiter die Stammbelegschaft. Rund 100 Menschen arbeiten im Forbacher Werk. Schlosser und Monteure, aber auch Verkäufer, Mitarbeiter in der Verwaltung und im Kundendienst sowie Ingenieure, die im eigenen Planungsbüro an der Entwicklung neuer Modelle arbeiten.

„Wir sind ein Kompetenzzentrum. Für uns sind Innovationen das A und O“, berichtet Franke. „Wir investieren rund zehn Prozent unseres Umsatzes in die Forschung und Planung. Das ist für die Branche eher unüblich.“  Gegen Hersteller aus Osteuropa könne man den preislichen Wettbewerb nicht gewinnen. „Deshalb brauchen wir ein Alleinstellungsmerkmal und eine einzigartige Produktpalette, um uns auf dem Markt zu behaupten“, schildert Franke. In die Zukunft blickt er optimistisch. Das Geschäft mit den Geräten für den Kommunaltechnikbereich laufe gut. Amazone denkt über eine Erweiterung in Forbach nach. Das könnte zusätzliche Arbeitsstellen bedeuten. Vielleicht auch für Deutsche, die Französisch sprechen. Eine der neuesten Mitarbeiter von Patrice Franke ist Saarländerin und absolviert bei Amazone eine grenzüberschreitende Ausbildung.

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