Piëch plant VW-Rückzug bis Ostern

Frankfurt · Der Abschied von Großaktionär Ferdinand Piëch aus dem Volkswagen-Imperium steht einem Zeitungsbericht zufolge unmittelbar bevor. Die Verhandlungen über den Verkauf seiner Anteile an den Rest der Verwandtschaft stehen demnach vor dem Abschluss, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" unter Berufung auf Kreise des Konzerns und auch der Familie. Mit einer Entscheidung sei demnach in der kommenden Woche, auf jeden Fall aber noch vor Ostern zu rechnen.

Der frühere Aufsichtsrats- und Vorstandsvorsitzende von Volkswagen trennt sich von seinen Aktien an der Porsche SE Holding, über die die Familien Piëch und Porsche den Volkswagen-Konzern steuern. Die Verhandlungen der Eigentümerfamilien mit dem 79-Jährigen waren Mitte März öffentlich gemacht worden. Nach Angaben der "FAS" soll der Anteilsverkauf spätestens kurz nach Ostern über die Bühne gehen. Piëch wolle dies alles noch vor seinem 80. Geburtstag am Ostermontag geregelt wissen. Zudem müssten die Aktionäre der Porsche SE bis zum 18. April informiert werden, berichtete die Zeitung. Ferdinand Piëch war in den Jahren von 1993 bis 2002 Vorstandschef des Wolfsburger Autokonzerns. Anschließend wechselte er als Vorsitzender in den Aufsichtsrat des Unternehmens, bis er im April 2015 von diesem Amt zurücktrat. Hintergrund dieses Schrittes soll ein Machtkampf mit dem damaligen Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn gewesen sein, der nach Bekanntwerden der Abgasaffäre bei VW im September 2015 seinen Hut nehmen musste.

Unterdessen erwartet die Staatsanwaltschaft Braunschweig noch in diesem Jahr erste Ergebnisse bei der strafrechtlichen Aufarbeitung des Diesel-Abgasskandals. "Wir hoffen, Verfahren noch 2017 abschließen zu können", sagte Behördensprecher Klaus Ziehe der "Automobilwoche". Die Aufklärung des Skandals bei VW selbst wird sich nach Einschätzung von Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch länger hinziehen.

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