Schlichtungsgespräche Neue Halberg Guss warnt vor Wiederaufnahme des Streiks
Frankfurt/Saarbrücken · Im Tarifstreit über einen Sozialplan beim Autozulieferer Neue Halberg Guss (NHG) warnt die Geschäftsführung die IG Metall vor einer Wiederaufnahme des Streiks. Die heutige „Schlichtungsrunde wird zum Schicksalstag für die Existenz der NHG“, sagte gestern Geschäftsführer Alexander Gerstung.
Sollte die Gewerkschaft ihre Drohung wahr machen und den Streik wieder aufnehmen, „dürfte das in den vergangenen Tagen mühsam wieder hergestellte Vertrauen der Kunden endgültig verloren gehen“, sagte Gerstung.
Beide Seiten kommen heute zu ihrer vierten Schlichtungsrunde zusammen. Am Mittwoch war die dritte Runde mit dem Schlichter Lothar Jordan nach Angaben der IG Metall ohne Ergebnis beendet worden. Im Anschluss hatten Gewerkschafter die Geschäftsführung aufgefordert, sich nun „schnell“ zu bewegen. Andernfalls werde der unterbrochene Streik aufgenommen (wir berichteten).
„Wir erwarten jetzt im Interesse unserer Kunden und der Arbeitnehmer, dass wir zügig zu einer Einigung kommen“, sagte Gerstung. Die Kunden hätten in den vergangenen Tagen „unmissverständlich klargemacht, dass sie Maschinen aus unseren Werken abziehen und bei Wettbewerbern installieren werden, wenn der Streik wieder aufflammt“, sagte der NHG-Geschäftsführer.
Der Ausstand in der Motorblockgießerei war nach sechs Wochen am 30. Juli unterbrochen worden – mit Beginn der Schlichtung. Die rund 2200 Beschäftigten in Saarbrücken und Leipzig hatten für höhere Abfindungen und Beschäftigungsgesellschaften im Fall von Entlassungen gestreikt. Das Management will das NHG-Werk Leipzig mit 700 Mitarbeitern Ende 2019 schließen. In Saarbrücken sind 300 der 1500 Stellen akut bedroht. Die Gießerei gehört seit Januar zur bosnisch-deutschen Prevent-Gruppe der Familie Hastor, die seit langem mit VW über Kreuz liegt. VW ist Hauptkunde der NHG.
