Energie sparen Jetzt kommt das Aus für Halogenlampen

Brüssel · Ab September dürfen die meisten Typen von Halogenleuchten in der EU nicht mehr produziert werden. Die Zukunft gehört den LED-Lampen.

 24SZ-Leuchtmittel

24SZ-Leuchtmittel

Foto: SZ/Steffen, Michael

Eigentlich hätte dieses Licht schon vor zwei Jahren ausgehen sollen. Damals gab es für die Halogenlampe jedoch noch eine Gnadenfrist. Jetzt ist wirklich Schluss. Vom 1. September an dürfen die meisten Halogenleuchten in der EU nicht mehr produziert werden. Die letzte Stufe der EU-Lampenverordnung tritt in Kraft. Anstelle der Halogenlampen werden ab September also hauptsächlich Energiesparlampen und LEDs in den Regalen liegen. Dadurch soll nach Angaben der EU-Kommission jährlich so viel Strom gespart werden, wie Portugal in einem Jahr verbraucht.

Hinter dem Auslaufen der Halogenlampe steckt die sogenannte Ökodesign-Richtlinie. Sie legt Anforderungen an die Energieeffizienz von Produkten fest. Nach und nach sollen vor allem jene Produkte vom Markt, die besonders viel Strom fressen – also schlecht für die Umwelt sind. Bei der Glühbirne wurden nur etwa fünf Prozent der aufgenommenen Energie in Licht umgewandelt. Der Verbrauch einer Halogenlampe ist laut EU-Kommission fünf mal höher als der einer LED. Seit der Novellierung 2009 geht es bei der Ökodesign-Richtlinie zudem um Produkte, die den Energieverbrauch beeinflussen, etwa Duschköpfe oder Fenster. Der Stromverbrauch der Privathaushalte soll so gesenkt und stromsparenden Geräten zum Durchbruch verholfen werden.

Neben der Glühbirne mussten deshalb unter anderem schon bestimmte Staubsauger, Backöfen, Kochfelder, Dunstabzugshauben und Duschköpfe dran glauben. Dabei wird nach Angaben der EU-Kommission nur vom Markt genommen, wofür es einen vernünftigen Ersatz gibt. Im September 2016 traf das aus Sicht der EU-Kommission und der EU-Staaten für die nun betroffenen Halogenlampen noch nicht zu. Nach der Analyse des Lichtmarkts und der technischen Entwicklungen kam die EU-Kommission damals zu dem Schluss, dass der 1. September 2016 zu früh für das Auslaufen sei. Deshalb die Gnadenfrist.

Und es wird noch immer Ausnahmen geben: Für platte Spotlampen, wie sie bei Deckenstrahlern genutzt werden, sowie für jene Halogenbirnen in Schreibtischlampen oder Flutlichtern ist noch kein Ende in Sicht. Betroffen sind vor allem die meist birnen- oder kerzenförmigen Leuchten der Energieklasse D mit ungebündeltem Licht. Restbestände dürfen ab September zwar noch verkauft, aber keine neuen Lampen produziert werden.

Die Zukunft gehört stattdessen den LED-Leuchten. Darüber waren sich Experten schon zum Ende der Glühbirne 2012 einig. Damals waren LEDs aber noch deutlich teurer als Energiespar- oder Halogenbirnen. Seitdem sind die Preise stark gesunken – der EU-Kommission zufolge von 2010 bis 2017 um 75 Prozent.

Noch sind LEDs in der Anschaffung zwar meist noch etwas teurer als Halogenlampen. Die Mehrkosten hat man aber ziemlich schnell wieder drin. Nach Angaben der EU-Kommission kann es schon nach einem Jahr so weit sein. Der BUND rechnet vor, dass eine Halogenlampe inklusive Anschaffungskosten bei täglicher Brenndauer von drei Stunden über zehn Jahre hinweg Kosten von rund 160 Euro verursacht. Bei einer LED sind es nur 28 Euro. „Verbraucher können sehr viel Geld sparen, wenn sie nicht auf stromfressende Produkte reinfallen“, sagt BUND-Energieexpertin Irmela Colaço.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort