Mit Hamsterohren ständig im Internet
Saarbrücken · Die VSE beteiligt sich an einem jungen Software-Unternehmen, das systematisch nach Firmeninfos sucht.
Der Saarbrücker Energieerzeuger und Versorger VSE geht neue Wege. Die VSE hat sich mit 25,1 Prozent an der noch jungen Firma "hmstr" aus Saarbrücken beteiligt. "hmstr" (gesprochen wie Hamster), 2016 gegründet, ist eine Art virtueller Pressespiegel - erweitert um die Erwähnung von Unternehmen in den so genannten sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter oder Instagram - aber auch in Blogs, im Fernsehen oder im Radio. Wird eine Pressemeldung verschickt, ist deren Wirkung schnell messbar.
"Firmen, die unsere Software-Werkzeuge nutzen, wissen immer, was in den Medien über sie gesprochen wird", erläutert Thorsten Bost, der zusammen mit Oliver Schottek das Unternehmen leitet. Beide sind auch Gesellschafter. Rund 150 Millionen Internet-Seiten durchsucht "hmstr" systematisch, sagt Tobias Felt, der die Software entwickelt hat. Für die Weiterentwicklung und technische Betreuung ist Stella Pazzi zuständig. Felt und Pazzi halten ebenfalls Firmenanteile. Insgesamt beschäftigt "hmstr" derzeit sechs Mitarbeiter. "Doch wir wachsen kräftig und schreiben schwarze Zahlen", sagt Bost.
Mehr als 20 Firmen nutzen inzwischen die "hmstr"-Software und lassen sich laufend darüber informieren, wo ihr Name oder die Branche irgendwo im Internet auftauchen und ob die Erwähnungen nett, neutral oder böse sind. Droht ein sogenannter Shitstorm - also eine große Zahl negativer Kommentare - "wird sofort Alarm ausgelöst, damit die Firmenchefs darauf rasch reagieren können", sagt Entwickler Felt.
Dornseifer begründet den Einstieg der VSE bei "hmstr" damit, "dass wir uns als Unternehmen weiterentwickeln müssen, da unser Stammgeschäft, die Erzeugung und der Vertrieb von Strom und Gas, schwieriger wird". Die Idee zu dieser Beteiligung sei von Mitarbeitern gekommen, nachdem die VSE-Oberen die Belegschaft dazu aufgerufen hatten, sich Gedanken über die Zukunft des Unternehmens zu machen.
