Tarif-Arbeitskampf Metaller hoffen auf vierte Verhandlungsrunde

Böblingen · Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie haben Arbeitgeber und Gewerkschaft vor der vierten Verhandlungsrunde ihre Bereitschaft zu Lösungen bekundet. Zwar forderten sie gestern in Böblingen die jeweils andere Seite auf, „große Schritte“ zu machen. Die Verhandlungsführer vermieden aber weitere Drohungen. Beim besonders umstrittenen Thema Arbeitszeitverkürzung kündigten sie Lösungsvorschläge an. Die Tarifparteien streben einen Pilotabschluss im Bezirk Baden-Württemberg an. Verhandelt wird für bundesweit rund 3,9 Millionen Beschäftigte.

 Arbeitgeber und Gewerkschaft setzen auf einen möglichen Kompromiss, um eine Ausweitung des Arbeitskampfs zu verhindern.

Arbeitgeber und Gewerkschaft setzen auf einen möglichen Kompromiss, um eine Ausweitung des Arbeitskampfs zu verhindern.

Foto: dpa/Sophia Kembowski

IG-Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger betonte: „Ich möchte heute hier nicht über ganztägige Warnstreiks reden, sondern wir sind hier, um an Lösungen zu arbeiten.“ Der Chef des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall, Stefan Wolf, sagte: „Wir haben auf beiden Seiten Interesse daran, die Verhandlungen zeitnah abzuschließen.“ Man habe in den Expertenrunden bereits gute Ergebnisse erarbeitet. Über mehr Geld für die Metaller wurde bisher noch gar nicht geredet.

Vielmehr geht es um die Forderung der Gewerkschaft, dass Beschäftigte ihre Arbeitszeit für die Dauer von bis zu zwei Jahren auf 28 Wochenstunden reduzieren können. Dem stehe der Arbeitgeberverband grundsätzlich offen gegenüber, „allerdings nur, wenn es dann auch eine Volumenöffnung nach oben gibt“, wie Verbandschef Wolf sagte. Gemeint ist die Möglichkeit, die Arbeitszeit auch auf bis zu 40 Stunden erhöhen zu können. Es gebe in Betrieben viele Menschen, die gerne mehr arbeiten und dadurch mehr Geld verdienen würden, sagt Wolf. Strittig bleibt die Forderung der IG Metall für einen finanziellen Ausgleich bei Freischichten und einer Verkürzung der Wochenarbeitszeit.

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