1000 Euro für Abschluss Meisterbonus soll Saar-Wirtschaft ankurbeln

Saarbrücken · Den Zuschuss sieht Rehlinger auch als Investition in den Saar-Wirtschaftsstandort.

 Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) hat einen Meisterbonus angekündigt.

Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) hat einen Meisterbonus angekündigt.

Foto: BeckerBredel

Ein beruflicher Anreiz soll er sein. Der Meisterbonus von 1000 Euro, den ab dem kommenden Jahr jeder neue Meister, jeder Absolvent von Aufstiegsfortbildungen erhalten soll. „Wir wollen damit einen Beitrag zur Gleichstellung der beruflichen und akademischen Bildung leisten“, sagte die saarländische Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger gestern. Während der Abschluss für Studenten kostenlos sei, müssten Auszubildende dazu viel Geld in die Hand nehmen.

Um einen „Tourismus“ wegen des Zuschusses zu verhindern, sei der Bonus Absolventen mit erstem Wohnsitz im Saarland oder mit einem Beschäftigungsverhältnis in der Region von „bestimmter Dauer“ vorbehalten, sagte Rehlinger. Wer diese Kriterien erfüllt, kann das Geld beantragen, sobald er den Meisterbrief in der Hand hat: „Wir wollen wenig Bürokratie. Als Nachweis genügt das Zeugnis, den Antrag kann man in drei Minuten ausfüllen“, so die Ministerin. Bis zu einer Million Euro soll im kommenden Jahr in den Meisterbonus fließen.

Den Zuschuss sieht Rehlinger auch als Investition in den Saar-Wirtschaftsstandort: „Wenn die Jüngeren eines Unternehmens ihren Meister machen, sind sie nicht nur hervorragend ausgebildete Fachkräfte. Sie sind Führungskräfte, die später den Betrieb übernehmen können.“ Das sei besonders wichtig, da im Saarland allein im Handwerk in den nächsten Jahren rund 2000 Betriebe zur Übernahme anstünden. Die Industrie- und Handelskammer des Saarlandes begrüßte den Vorstoß des Ministeriums: „Mit solch einem Bonus können die Karrierechancen in der dualen Ausbildung wieder stärker in den Fokus gerückt werden“, sagte Hauptgeschäftsführer Heino Klingen.

Vergleichbare Boni gibt es nach Angaben des Ministeriums nur in Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen. Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg bereiten zurzeit eine Bonus-Regelung vor. In Thüringen erhalten nur die Jahrgangsbesten eine Prämie.

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