Mehr Frauen wollen ihr eigener Chef werden

Saarbrücken · Nirgendwo in Deutschland machten sich so wenig Frauen selbstständig wie im Saarland. Doch jetzt scheint sich dank Initiativen aus Politik und Wirtschaft der Trend umzukehren. Zunehmend wollen Saarländerinnen eine Firma gründen und ihr eigener Chef werden, wie der rege Andrang von Frauen auf dem Saarländischen Gründerinnentag des Netzwerkes Saarland Offensive für Gründer (SOG) zeigte. Etwa 130 Frauen kamen gestern in die Handwerkskammer, um sich über eine mögliche Selbstständigkeit zu informieren und beraten zu lassen. Vorbilder beim Gründerinnen-Tag waren unter anderem die Gründungsbotschafterinnen Silke Freudenberg und Ewa Ostermann, die eine mit einer Eventberatung, die andere mit ihrer Reitsportsattlerei.

Laut Industrie- und Handelskammer (IHK) waren von den rund 3000 Betriebsgründungen im vergangenen Jahr im Saarland gut ein Drittel von Frauen betrieben - Tendenz steigend. "Frauen gründen besser, stabiler und nachhaltiger", befanden sowohl Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD ) als auch Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer Arnd Klein-Zirbes.

Nach Zahlen des Wirtschaftsministeriums (Stand 2015) sind im Saarland mindestens 34 200 Saarländer selbstständig, davon 12 000 Frauen . Viele Frauen , sagt Rehlinger, entschieden sich auch deshalb für den Sprung in die Selbstständigkeit, weil sie als Angestellte schlechter bezahlt werden als ein Mann - oder aber sie suchen aus familiären Gründen oder als Wiedereinstieg in den Beruf eine Teilzeitgründung.

Neben den Gründungsbotschafterinnen informierten das SOG-Netzwerk, die Industrie- und Handelskammer (IHK), die Handwerkskammer und die Investitions-Kreditbank über wichtige Themen rund um Gründung und Finanzierung.

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