ME Saar sieht Flächentarifvertrag durch jüngsten Abschluss gestärkt

Saarbrücken · Mit dem Tarifabschluss 2016 für die Metall- und Elektroindustrie könnte eine Trendwende in der Tarifpolitik eingeläutet werden, aus der der Flächentarifvertrag gestärkt hervorgeht. Diese Auffassung vertrat Oswald Bubel, Präsident des Verbands der Metall- und Elektroindustrie Saarland (ME Saar), anlässlich der Jahresmitgliederversammlung in Saarbrücken .

Große Hoffnung setzt er vor allem auf die Möglichkeit der Öffnungsklausel im neuen Tarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie. Diese sieht vor, dass Betriebe "in besonderen wirtschaftlichen Situationen" mit Zustimmung der Tarifparteien die Einmalzahlung von 150 Euro, die für die Monate April bis Juni 2016 vorgesehen ist, verschieben können. Das gleiche soll für die zweite Entgeltstufe möglich sein. Diese tritt mit einem Plus von zwei Prozent im April 2017 in Kraft.

Bubel zufolge ist das für die Unternehmen ein wichtiges Signal. Bei einem Tarifabschluss "müssen wir alle mitnehmen - auch die, denen es wirtschaftlich nicht so gut geht". Sonst drohe Tarifflucht und damit eine Schwächung des Flächentarifvertrags. "Das können auch die Gewerkschaften nicht wollen." Denn es bestehe die Gefahr, dass der Staat danach noch stärker in die Tarifautonomie eingreift.

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