Teure Flugtickets Lufthansa wehrt sich gegen Vorwurf der Preistreiberei

Berlin · (dpa) Die Deutsche Lufthansa wehrt sich nach dem Aus des Konkurrenten Air Berlin gegen Vorwürfe, sie würde die Preise nach oben setzen. „Was kolportiert wird über angebliche Preissteigerungen, ist nachweisbar nicht zutreffend“, sagte Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister der „Welt am Sonntag“. Es handele sich um Einzelfälle, die es auch früher montagmorgens und freitagnachmittags gegeben habe. „Für etwa 95 Prozent der Passagiere hat sich beim Preis nichts geändert.“ Das Bundeskartellamt hatte am Freitag angekündigt, angesichts der deutlich gestiegenen Flugpreise die Ticketkosten beim Branchenprimus unter die Lupe zu nehmen.

 Lufthansa-Flieger in Frankfurt. Die Fluglinie hat 1000 neue Verbindungen innerhalb Deutschlands angekündigt.

Lufthansa-Flieger in Frankfurt. Die Fluglinie hat 1000 neue Verbindungen innerhalb Deutschlands angekündigt.

Foto: dpa/Boris Roessler

Hohmeister sagte dazu, man habe keine Geheimnisse, gute Argumente und nichts zu verbergen. „Wir können dem Kartellamt alles zeigen“, sagte er der „Welt am Sonntag“. Der Lufthansa-Manager zog einen Vergleich zur Deutschen Bahn, deren Preissystem auch keine festen Tarife habe, sondern auf eine steigende Nachfrage flexibel reagiere. „Wir können aber nachweisen, dass sich bei uns im Preissystem nichts geändert hat. Auch nicht innerhalb der Zwischenstufen in den Preisklassen.“

Dem „Spiegel“ zufolge hat Lufthansa auf innerdeutschen Strecken aktuell einen Marktanteil von 98,6 Prozent. Das habe der Wormser Verkehrswissenschaftler für den „Spiegel“ errechnet. Die Preise innerhalb Deutschlands seien zwischen 25 und 50 Prozent gestiegen.

Die Lufthansa verweist darauf, dass sie Kapazitäten aufgestockt habe. Außerdem würden sich die Preise wieder stabilisieren, wenn die EU grünes Licht für 1000 neue innerdeutsche Flüge gebe, die Lufthansa angekündigt hat.

(dpa)
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