Produktion von Weihnachtsmännern läuft Die Lebkuchenproduktion läuft schon

Nürnberg · Erste Lieferungen erreichen den Handel. Auch in Übersee ist deutsche Weihnachtsware beliebt.

 „Oh Du Fröhliche!“. Während noch sommerliche Temperaturen herrschen, läuft in den Fabriken die Produktion von Weihnachstgebäck.

„Oh Du Fröhliche!“. Während noch sommerliche Temperaturen herrschen, läuft in den Fabriken die Produktion von Weihnachstgebäck.

Foto: picture alliance / dpa/Daniel Karmann

Noch ist die Lust auf Eis und Milchshakes groß. Doch Süßwarenhersteller in der ganzen Republik bereiten sich schon auf das Weihnachtsgeschäft vor. Mitten im Hochsommer haben viele mit ihrer Lebkuchenproduktion begonnen. Auch andere Weihnachtsleckereien wie Spekulatius, Stollen und Zimtsterne haben Anfang August schon die Backstraßen passiert. Im September müssen die Supermarkt-Regale gefüllt sein, wie Hersteller berichten.

„Die Produktion läuft schon seit Wochen“, sagte eine Sprecherin des Nürnberger Traditionsunternehmens Lebkuchen-Schmidt. Bis Dezember beschäftige das Unternehmen bis zu 800 Mitarbeiter. Sonst seien es weniger als die Hälfte. Im September werde auch die Bestellannahme hochgefahren. In wenigen Wochen startet für das Unternehmen offiziell die Lebkuchen-Saison. Das Gute an den Leckereien: „Lebkuchen sind lange haltbar, man muss sie nicht gleich essen“, so die Sprecherin. Rund ein Kilogramm des süßen Weihnachtsgebäcks isst jeder Deutsche nach Zahlen des Bundesverbands der Süßwarenindustrie (BDSI) pro Jahr.

Auch beim Aachener Süßwarenhersteller Lambertz und bei Bahlsen in Hannover wurde die Weihnachtszeit schon eingeläutet. Lambertz produziert seit Juni an fünf Standorten Lebkuchen, darunter in Nürnberg und Dresden. Die Nachfrage nach den Leckereien sei schon an den ersten kühlen Tagen im Herbst da. Produziert werde bis zum Nikolaustag, derzeit im Drei-Schichtbetrieb. Der Backkonzern ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer für Herbst- und Weihnachtsgebäck.

Lambertz und Bahlsen beginnen in wenigen Tagen damit, ihr Weihnachtsgebäck auszuliefern. Die Nachfrage sei in den vergangenen Jahren stetig gestiegen, sagte Dieter Lutz, Bahlsen-Marketingchef für den deutschsprachigen Raum. „Die Weihnachtsprodukte lösen bereits ab September bei vielen Kunden große Vorfreude aus, spätestens im Oktober steigt die Nachfrage sprunghaft an.“ Vor allem Lebkuchen, Spekulatius und Stollen seien in dieser Zeit gefragt. Auch im Ausland seien die Klassiker begehrt. Exportiert würden sie sogar nach Asien und in die USA.

Auch Schoko-Nikoläuse werden schon produziert. In Pirmasens beim Schokoartikelherstellers Wawi läuft die Produktion auf Hochtouren. Zehn Millionen Nikoläuse und 25 Millionen Adventskalender produziert das Traditionsunternehmen jährlich. „Die Produktion der Weihnachtsmänner hat seit einiger Zeit begonnen“, sagte auch Claus Cersovsky, Geschäftsführer von Rübezahl Schokoladen in Dettingen unter Teck in Baden-Württemberg. In der Regel gehe es im Mai oder Juni los. Die ersten Nikoläuse seien für den Export bestimmt, etwa nach Kanada und Australien. Das Unternehmen stellt jedes Jahr 50 Millionen Schokoladen-Weihnachtsmänner her. 400 000 werden im Schnitt pro Tag produziert. Beim Lübecker Marzipanspezialisten Niederegger laufen seit Wochen Weihnachtssterne und Tannenzapfen aus Marzipan vom Band. Die sind für den Export per Schiff nach Übersee bestimmt. Wegen der langen Transportwege nach Australien, Neuseeland, Japan oder China müsse mit der Produktion so früh begonnen werden.

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