Neuer Treibstoff für Kreuzfahrtschiffe Kreuzfahrtschiffe werden künftig umweltfreundlicher betankt

Hamburg · () Immer mehr Bundesbürger machen eine Kreuzfahrt. Die Schiffe, die weltweit unterwegs sind, verschmutzen mit ihrem Schweröl-Treibstoff aber auch erheblich die Umwelt. In jüngster Zeit erobert verstärkt der umweltfreundlichere Schiffstreibstoff LNG die Kreuzschifffahrt.

 Kreuzfahrtschiffe verursachen mit ihrem Treibstoff gegenwärtig noch viel Umweltverschmutzung. Das soll sich ändern.

Kreuzfahrtschiffe verursachen mit ihrem Treibstoff gegenwärtig noch viel Umweltverschmutzung. Das soll sich ändern.

Foto: dpa-tmn/Hilke Segbers

Bei neu bestellten Kreuzfahrtschiffen sei fast immer der Antrieb mit dem verflüssigten Erdgas vorgesehen oder zumindest möglich, teilte gestern die Initiative Maritime LNG Plattform in Hamburg mit.

Da man mit dem noch relativ neuen Treibstoff gute Erfahrungen gesammelt habe, werden verstärkt auch Fähren mit LNG- oder Dual-Fuel-Motoren in Auftrag gegeben. Das habe den Vorteil, dass solche Schiffe mit verschiedenen Kraftstoffen betrieben werden können. Trotz der bereits erzielten Fortschritte könne man jedoch noch nicht von einem Durchbruch in der gesamten Schifffahrt reden. Weltweit können bei einer Flotte von rund 50 000 Seeschiffen schätzungsweise bereits 200 Schiffe mit LNG fahren oder sind darauf vorbereitet, also weniger als ein Prozent. Das verflüssigte Erdgas verringert wirksam den Ausstoß der Schiffe von Schwefel, Stickoxiden und Feinstaub auf nahezu Null und auch von Kohlendioxid um 20 Prozent. Ein Problem bei der Durchsetzung von LNG in der Schifffahrt ist allerdings noch die Verfügbarkeit in den Häfen.

Insgesamt zog die Initiative, die seit mittlerweile vier Jahren besteht und schon über 100 Mitglieder hat, eine positive Bilanz ihrer bisherigen Arbeit. „Als wir anfingen, war das ein absolutes Außenseiterthema und kaum jemand wusste, was LNG ist“, sagte der Gründer der LNG Plattform und frühere Hamburger Bürgermeister Ole von Beust. Mittlerweile habe sich das geändert. „Heute ist das Thema in aller Munde.“ Auch im Koalitionsvertrag von Union und SPD im Bund werde die LNG-Förderung ausdrücklich erwähnt. Es seien zum jetzigen Zeitpunkt bereits Förderanträge für 30 LNG-Schiffe gestellt.

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