Rehlingers Pläne für den Nahverkehr Bus-Tickets für Vielfahrer im Saarland bald billiger

Saarbrücken · Keine Preiserhöhung 2020. Billigere Monats-karten ab 2021. So will das Land den ÖPNV attraktiver machen.

 Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD) setzt langfristig auf eine S-Bahn im Saarland.

Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD) setzt langfristig auf eine S-Bahn im Saarland.

Foto: Fionne Große

Das saarländische Verkehrsministerium hat am Dienstag ein ambitioniertes Konzept für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Saarland vorgestellt. Herzstück des Vorhabens ist die Reform der Tarife für Bus- und Bahntickets. So sollen die Preise ab Anfang 2021 teils erheblich sinken. Vor allem Vielfahrer sollen profitieren. Die neuen Tarife kosten das Land ab 2021 jährlich zehn Millionen Euro. 25 Millionen Euro stünden bis 2023 dafür sicher zur Verfügung, sagte Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD). Ziel der Reform sei es, die Zahl der Fahrgäste im Saarland langfristig um zehn Prozent zu erhöhen. Aus dem vorgestellten Gutachten zum Verkehrsentwicklungsplan (VEP) geht hervor, dass derzeit weniger als die Hälfte der Saarländer regelmäßig den öffentlichen Nahverkehr nutzen.

Das neue Angebot sieht unter anderem das „Saarland Abo“ vor, ein Monatsticket von 39 Euro (werktags ab 9 Uhr). Für Schüler wird es ein saarlandweit einheitliches Monatsticket von maximal 49 Euro geben. Geschwister zahlen weniger. Auch Auszubildende profitieren von der Reform, zahlen ab 2021, egal wie viele Landkreise ihr Fahrtweg umfasst, maximal 59 Euro im Monat. Wenn der Arbeitgeber mitfinanziert, sind es 29 Euro. Mehrere Unternehmer im Saarland hätten bereits Bereitschaft signalisiert, sagte Ministeriumssprecher Julian Lange gegenüber der SZ. Die neuen Strukturen, die das aktuelle Wabensystem schrittweise ablösen sollen, würden noch im Dialog mit der Bevölkerung überarbeitet. Sicher sei: Es wird zum 1. Januar 2020 keine Erhöhung der Bus- und Bahntickets geben. Für die Finanzierung der im Entwurf vorgesehenen Pläne seien zusätzliche Bundesmittel nötig, hieß es. Außerdem hänge die Erschließung neuer Strecken auch mit den Nutzerzahlen zusammen. Wenn alles nach Plan läuft, soll aus dem Regionalbahnnetz das neue System „S-Bahn Saarland“ werden – mit mehr Haltestellen und Kern-Verbindungen (mindestens) im 30-Minuten-Takt.

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