Kommentar Edel-Image kommt bei Chinesen gut an

Carrefour und Tesco ziehen sich aus China zurück, da will Aldi einsteigen. Kann das gut gehen? Ja, kann es. Denn der Handelsriese verfolgt ein anderes Konzept als die Großsupermärkte.

Kommentar: Aldis Edel-Image kommt bei Chinesen gut an
Foto: SZ/Robby Lorenz

„Aoleqi“, wie Aldi in China heißt, tritt dort nicht als Billig-Discounter auf. Bereits seit 2017 vertreibt der deutsche Discounter Waren in China via Online-Handel. Dort wirbt er mit „Handverlesen für dich“ und deutscher Qualität, auch wenn viele Waren aus Australien und anderen Ländern importiert werden. Das von Lebensmittelskandalen geplagte China vertraut dem deutschen Qualitätsstandard und zahlt. Gerne auch mal fünf Euro für Schokolade, die hierzulande einen Euro kostet. Aldi spricht damit gezielt die wachsende chinesische Mittelschicht an, die keine Billigware möchte. Dieses online bereits erfolgreiche Konzept überträgt Aldi jetzt auch auf den stationären Handel. Die Shanghaier Läden stechen durch moderne, noble Holzoptik hervor. Das Edel-Image unterscheidet Aldi von den Konkurrenten, die den Hut genommen haben. Am Eröffnungstag standen die Kunden Schlange. Das verspricht Erfolg. Aber Vorsicht: Eine schwächelnde chinesische Konjunktur hat bereits die Kauflust im Automobilsektor gesenkt. Das kann auch im Lebensmittelmarkt blühen.

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