Auch im Saarland Probleme Störung bei der Kartenzahlung: Terminal-Anbieter hüllt sich in Schweigen – was das für Kunden bedeutet

Update | Saarbrücken · Kartenlesegeräte zum bargeldlosen Bezahlen versagen zurzeit vielerorts ihren Dienst. Das betrifft alle Bereiche, wo Geräte eines bestimmten Anbieters eingesetzt werden. Unter anderem ist Edeka betroffen. Ein Sprecher erklärt, was die Störung für die Handelskette bedeutet. Und was passiert dem Kunden, wenn er wegen eines technischen Defekts nicht bezahlen kann?

 Erhebliche Schwierigkeiten bestehen zurzeit, wenn jemand mit Karte bezahlen möchte.

Erhebliche Schwierigkeiten bestehen zurzeit, wenn jemand mit Karte bezahlen möchte.

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Einkauf erledigt, mit dem pickepackevollen Einkaufswagen vor zur Kasse rollen, alles fein säuberlich aufs Band. Waren in die Kasse eingegeben. Dann geht‘s ans Bezahlen. Spätestens die Corona-Pandemie forcierte, Kredit- und andere Bankkarten statt Bares einzusetzen. Doch da gibt es aktuell erhebliche Probleme. Im Saarland und auch bundesweit.

Denn wegen eines technischen Problems nehmen die entsprechenden Lesegeräte nicht überall alle Kartentypen wie sonst üblich an. Das Problem trat mittlerweile bei zahlreichen Zahlungsdienstleistern auf. So sind alle Bereiche betroffen: ob Restaurants, Supermärkte oder Tankstellen.

So auch Edeka-Südwest mit Filialen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Südhessen, Teilen Bayerns und im Saarland. Der stellvertretende Sprecher Florian Heitzmann bestätigt auf SZ-Nachfrage die Komplikationen. „Es handelt sich um ein branchenübergreifendes Problem, von dem aktuell mehrere Handelsunternehmen betroffen sind.

Ursache ist ein Software-Fehler des betreffenden Kartenterminals. Der Hersteller arbeite „intensiv an einer Behebung der Störung“. Weiter möchte er sich aber nicht zu Auswirkungen auf sein Unternehmen äußern.

Bundesweit sind Kartenlesegeräte betroffen

„Wir verzeichnen, wie auch andere Netzbetreiber, aktuell bundesweit erhebliche Einschränkungen bei der Verarbeitung von Transaktionen bei Kartenzahlungsterminals des Typs H5000 des Herstellers Verifone“, teilte der Zahlungsdienstleister Payone am Mittwoch in Frankfurt mit. Ursache sei den ersten Erkenntnissen nach eine Störung innerhalb bestimmter Versionen der von dem US-Hersteller bereitgestellten Software.

Der Bundesverband deutscher Banken stellte stellvertretend für die Deutsche Kreditwirtschaft klar, dass die betreffenden Terminals zwar komplett für alle Zahlungsarten ausfallen, der entsprechende Typ jedoch nur einen geringen Anteil an allen in Deutschland eingesetzten Geräten ausmache. „Netzbetreiber und technische Dienstleister arbeiten intensiv an einer Fehlerbehebung“, hieß es weiter.

Auch der Finanzdienstleister Concardis bestätigte das Problem mit dem Terminal-Typ. Ein Sprecher des Unternehmens machte jedoch deutlich, dass betroffene Händler keinen eigenen Neustart der Geräte vornehmen sollten. Auch sollten die Geräte weiterhin an Strom und Netzwerk angeschlossen bleiben. Nur so könne der Hersteller das Problem lösen. Payone und Concardis gaben ebenfalls an, dass sie mit Verifone in Kontakt stünden und an einer Behebung des Problems arbeiteten.

Kartenlesegerät funktioniert nicht – was nun?

Nicht nur, dass es für den betroffenen Kunden in der Warteschlange an der Kasse peinlich ist. Was passiert in solch einer Situation, für die der Käufer nicht verantwortlich ist? Ein Polizeisprecher auf SZ-Anfrage: „Die Ware gehört so lange dem Ladenbesitzer, bis sie bezahlt wurde.“ Das heißt: Grundsätzlich bleibe der Einkaufswagen im Geschäft mit all dem, was der Kunde erstehen wollte.

Problematischer ist die Lage an einer Tankstelle. Hier kann das Auto nicht einfach einkassiert und beschlagnahmt werden, bis entweder die Technik wieder reibungslos funktioniert oder der Betreffende mit Bargeld auftaucht. „In der Regel notieren sich die Kassierer den Namen und das Kennzeichen.“ Obwohl der Tankstellenbetreiber ein Risiko eingeht, einem unehrlichen Kunden auf den Leim zu gehen.

Das Unternehmen Verifone mit seiner deutschen Adresse im hessischen Bad Hersfeld war unterdessen nicht direkt zu erreichen.

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