John-Deere-Werk fährt Bestwert ein

Zweibrücken · John Deere hat in diesem Jahr am Standort in Zweibrücken mehr Personal eingestellt als in anderen Werken in Deutschland. Auch die Aussichten fürs kommende Jahr fallen erfreulich aus.

 Die Mähdrescher und die anderen Feldmaschinen von John Deere werden derzeit recht ordentlich verkauft. Foto: Pleul/dpa

Die Mähdrescher und die anderen Feldmaschinen von John Deere werden derzeit recht ordentlich verkauft. Foto: Pleul/dpa

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Der guten Auftragslage sei Dank: Deutschlandweit hat Landmaschinenhersteller John Deere im Geschäftsjahr 2016 am Zweibrücker Standort am stärksten neues Personal eingestellt. Wie aus der aktuellen Bilanz hervorgeht, erhöhte sich hier die Zahl der Beschäftigten von 1285 auf 1370, also um 85 Mitarbeiter oder sieben Prozent. Zurückzuführen ist das laut Unternehmen auf den großen Erfolg einer neuen Feldhäcksler-Baureihe und eines zusätzlichen Mähdrescher-Großauftrags aus Australien.

Im Ernstweiler Werk wurden statt 2000 im Jahr 2015 nun 2700 Maschinen gefertigt, ein Plus von 35 Prozent. Die neue 8000er Feldhäckslerreihe sei in der Praxis gut eingeschlagen und habe daher in Zweibrücken für volle Auftragsbücher gesorgt, erläutert John-Deere-Sprecher Ralf Lenge auf Nachfrage. Außerdem habe Zweibrücken einen Mähdrescherauftrag erhalten, der ursprünglich aus Amerika hätte bedient werden sollen: "Das hat noch mal mächtig für Beschäftigung gesorgt."

So positiv wie in Zweibrücken lief es für John Deere in Deutschland sonst nirgends. Die Gesamtzahl der Mitarbeiterzahl stieg minimal um 15 auf 6625. Zwar wurden auch im Werk Stadtlohn 15 Leute eingestellt (jetzt 290), dafür fielen infolge verringerter Traktorenproduktion in Mannheim 60 (jetzt 3505), in Gummersbach fünf (jetzt 130) und in Bruchsal 20 (jetzt 1315) Arbeitsplätze weg. Dort wurden 2700 Fahrerkabinen weniger gefertigt.

Insgesamt sind die Erzeugerpreise für Nahrungsmittel deutlich zurückgegangen, in weiten Teilen der Welt hat sich die Agrarkonjunktur abgeschwächt. Das drückte den Konzernumsatz außerhalb der Vereinigten Staaten und Kanadas im Geschäftsjahr 2016, das am 31. Oktober endete, um etwa drei Prozent auf rund neun Milliarden Dollar (8,52 Milliarden Euro). Trotzdem sei der Konzerngewinn um acht Prozent auf 575 Millionen Dollar gestiegen. "Wären die deutschen John-Deere-Unternehmensteile eine eigenständige Gesellschaft, so hätten sie 2016 einen Umsatz von 3,157 Milliarden Euro erzielt, der mit dem Vorjahresergebnis von 3,171 Milliarden Euro vergleichbar ist", heißt es in einer Mitteilung. In allen deutschen Standorten habe John Deere im abgelaufenen Jahr rund 87 Millionen US-Dollar investiert.

Für kommendes Jahr rechnet Pressesprecher Ralf Lenge mit einem ähnlichen Fertigungsprogramm wie 2016. Ein Nachfrageloch drohe nicht, man erwarte aber auch keine großen Steigerungen. Das Investitionsklima bei den Landwirten bleibe verhalten. Auch beim Personal werde sich deutschlandweit voraussichtlich kaum etwas ändern. Das Unternehmen biete vielmehr in Mannheim, Bruchsal und teils auch Zweibrücken freiwillige Altersteilzeitregelungen an. Auch sei denkbar, freiwerdende Stellen - wenn möglich - nicht wiederzubesetzen. Zudem sollen Überstunden abgefeiert werden. Die Stammbelegschaft wolle der Landwirtschafts-Spezialist halten. Bei anziehender Konjunktur brauche man gute Leute. Für das Zweibrücker Werk hatte Leiter Linus Baumhauer Ende Juli einen Abbau um etwa 30 Angestellte für 2017 angekündigt.

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