Wirtschaftskammer IHK Saarland hebt Mitgliedsbeiträge an

Saarbrücken · Die Mitgliedschaft in der Kammer wird 2019 teurer. Die IHK muss gegen ein Millionendefizit angehen.

 IHK-Hauptgeschäftsführer Heino Klingen will das Minus in drei Jahren auf Null drücken.

IHK-Hauptgeschäftsführer Heino Klingen will das Minus in drei Jahren auf Null drücken.

Foto: IHK Saarland/BeckerBredel

Die Industrie- und Handelskammer des Saarlandes (IHK) erhöht im kommenden Jahr ihre Mitgliedsbeiträge. Das hat die Vollversammlung gestern Abend mit großer Mehrheit beschlossen. Knapp 90 Prozent der Versammlungsteilnehmer hätten für die Anhebung der Beiträge von 0,28 auf 0,3 Prozent des Gewerbeertrags gestimmt, sagte Hauptgeschäftsführer Heino Klingen. Dabei „kehren wir dahin zurück, wo wir schon mal waren“, sagte er. 2012 habe der Beitrag dieses Niveau gehabt und sei dann gesenkt worden. Klingen erhofft sich durch die Anhebung ein Mehraufkommen an Beiträgen in einer Größenordnung von einer halben Million Euro.

In dem jetzt zu Ende gehenden Jahr 2018 beträgt das strukturelle Defizit 1,95 Millionen Euro. Dieses Defizit wird durch eine früher gebildete Rücklage finanziert. Im Vorjahr waren es übrigens 1,7 Millionen und 2016 eine Million Euro. Um künftig solche Verluste zurückzuführen, „werden wir aber auch hausintern kräftig sparen, unter anderem weniger Veranstaltungen durchführen und bei Sachkosten den Rotstift ansetzen“, sagte Klingen. Auch wolle die gesamte Geschäftsführung durch einen Gehaltsverzicht einen Sparbeitrag leisten. Bis 2022 soll so ein „mittlerer sechsstelliger Betrag“ zusammenkommen, kündigte der Hauptgeschäftsführer an.

Außerdem will die Kammer in den kommenden Jahren Stellen „im unteren zweistelligen Bereich abbauen“ – dies aber über die natürliche Fluktuation, vor allem dadurch, dass Mitarbeiter in den Ruhestand gehen. Nicht alle Stellen, die frei werden, würden dann wieder neu besetzt. „Wir schließen betriebsbedingte Kündigungen aus“, versicherte Klingen. Die Kammer habe zurzeit rund 120 Beschäftigte. Durch das Sparprogramm will die IHK das Minus bis Ende 2021 auf Null senken.

Als Gründe für das Defizit nannte er die anhaltende Wachstumsschwäche der Saar-Wirtschaft, die sich in niedrigeren Beiträgen niederschlage, sowie wegen der Nullzinspolitik steigende Belastungen für Pensionsrückstellungen. Insgesamt sei die IHK Saarland aber finanziell gesund. „Wir haben null Euro Kredit und knapp 40 Prozent Eigenkapitalquote“, sagte Klingen.

Parallel zum Sparprogramm will die IHK auch die Digitalisierung vorantreiben. Klingens Ziel ist eine „voll digitalisierte IHK“ bis 2022. Konkret bedeutet das zum Beispiel, dass die Verwaltung der Ausbildungsverträge komplett elektronisch laufen soll und dass Lehrlinge ihre Berichtshefte zur Ausbildung künftig online führen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort