Streik bei Neue Halberg Guss IG Metall schlägt Schlichter vor

Saarbrücken/Frankfurt · Im Arbeitskampf beim Autozulieferer Neue Halberg Guss (NHG) hat die Gewerkschaft IG Metall einen Schlichter vorgeschlagen. Sollte der Arbeitgeber zustimmen, könnte der seit dem 14. Juni andauernde Streik ausgesetzt werden.

 Im Arbeitskampf beim Autozulieferer Neue Halberg Guss hat die Gewerkschaft IG Metall jetzt einen Schlichter vorgeschlagen.

Im Arbeitskampf beim Autozulieferer Neue Halberg Guss hat die Gewerkschaft IG Metall jetzt einen Schlichter vorgeschlagen.

Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Nachdem auch die sechste Verhandlungsrunde zwischen der Geschäftsführung der Motorblock-Gießerei und der IG Metall um einen Sozialtarifvertrag für die rund 2200 Beschäftigten ergebnislos geblieben ist, hat die IG Metall das Unternehmen zu einer Schlichtung aufgefordert.

Wenn sich die NHG-Geschäftsführung mit dem Schlichter und dem vorgeschlagenen Schlichtungsverfahren einverstanden erklärt, ist die IG Metall bereit, den Streik in Saarbrücken und im Werk Leipzig „mit Beginn der Schlichtung vorerst auszusetzen“. Die Produktion könne dann am Montag wieder aufgenommen werden. Die Belegschaften in den Werken Saarbrücken und Leipzig streiken seit dem 14. Juni.

Ein NHG-Sprecher begrüßte die Bereitschaft der Arbeitnehmervertreter, den Arbeitskampf zu unterbrechen. „Wir werden den Vorschlag der IG Metall prüfen und kurzfristig unsere Antwort an die Gewerkschaft übermitteln“, sagte er. Das Unternehmen hatte bereits kurz nach dem Streikbeginn im Juni eine Schlichtung angestrebt. Die Gewerkschaft lehnte ab, weil aus ihrer Sicht kein verhandelbares Tarifangebot vorlag. Eine Schlichtung mache daher keinen Sinn, hieß es damals.

Als Schlichter schlägt die Gewerkschaft nun Lothar A. Jordan vor. Jordan ist ehemaliger Vizepräsident des Arbeitsgerichts Mannheim und war 35 Jahre an verschiedenen Arbeitsgerichten als Richter tätig. „Er verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in der Leitung von Schlichtungs- und Einigungsstellenverfahren im gesamten Bundesgebiet“, heißt es in einer Mitteilung der Gewerkschaft. Die NHG-Geschäftsführung habe jetzt bis zum morgigen Donnerstag, 24 Uhr, Zeit „ihr Einverständnis zum Verfahren und zur Person zu erklären“.

Die Gewerkschaft begründet ihren Vorstoß damit, dass die IG Metall nicht die gesamte Wertschöpfungskette der NHG-Kunden Schritt für Schritt stilllegen will. Einige Kunden wie der Kölner Motorenhersteller Deutz hatten bereits vor zehn Tagen einen dringenden Appell an NHG gerichtet, den Streik auszusetzen und die Produktion von Motorblöcken und Kurbelwellen wieder aufzunehmen.

(low/fu)
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