Strasser will sich in seinem Amt eigenen Aussagen zufolge vornehmlich für eine „erfolgreiche und gelebte Sozialpartnerschaft“ einsetzen. Zu dieser müssten sich aber auch die Arbeitgeber wieder klar bekennen, sagt er: „Der steigende Anteil an Betrieben ohne Tarifbindung ist dabei absolut kontraproduktiv und nicht zu akzeptieren“, sagt der 42-Jährige.

Als wichtige Themenschwerpunkte seiner Arbeit nennt Strasser die Veränderungen, die die Digitalisierung der Produktion unter dem Stichwort Industrie 4.0 mit sich bringt. Aber auch die Flexibilisierung der Arbeitszeit, die sowohl von Arbeitnehmer- wie auch Arbeitgeberseite gefordert wird. „Hier haben wir erheblichen Diskussionsbedarf, wie wir die Bedürfnisse der beiden Seiten zusammenbringen können“, sagt Strasser.

Die industrielle Situation im Saarland sieht Strasser mit einer gewissen Sorge. Nach dem Ende des Kohlebergbaus, der ja schon seit langer Zeit abzusehen gewesen sei, sei nun auch noch die Energie-Branche in Schwierigkeiten. Nach der Stillegung zweier Kraftwerksstandorte durch Steag müsse man sehen, „wie es in dieser Branche jetzt weitergeht. Klar ist aber, dass das mit einer Jamaika-Koalition nicht einfacher wird.“ Die saarländische Regierung müsse – auch angesichts der Entwicklungen in der Stahlindustrie – darauf achten, dass ihr der industrielle Kern nicht wegbricht.

Strasser folgt auf Francesco Grioli (45), den die 400 Delegierten des 6. Ordentlichen Gewerkschaftskongresses als neues Mitglied in den geschäftsführenden Hauptvorstand nach Hannover beriefen.