Idyllisches Finale: Tage Alter Musik enden am See und in der Sonne

Saarbrücken · Die „Tage Alter Musik im Saarland 2016“ sind am Samstag zu Ende gegangen: auf der Seebühne des Deutschmühlenweihers im Deutsch-Französischen Garten.

Es ist eine altbekannte Anekdote: Georg Friedrich Händel komponierte für eine Themsen-Lustfahrt seines Gönners, des englischen Königs Georg I., die berühmte "Wassermusik". Diese sagte dem Monarchen dann so zu, dass er seine Barke mehrmals wenden ließ, damit die Musik sich wiederholte. Zum Abschluss der "Tage Alter Musik im Saarland 2016" (Tamis) am Samstag musizierte das "Ensemble Saarbarock" die drei Suiten des Werks geschichtstreu auf der Seebühne des Deutschmühlenweihers, bei bestem Wetter - und auch bester Stimmung.

Was der Wind an Musik übers Wasser trug, traf auf sonnenbeschienene Zuhörer am Seerand, umgeben von Tulpenbeeten und sich putzenden Entenfamilien. Eine Idylle. Eines der Tretboote, ein überdimensionaler Schwan, wurde zum Bühnenanbau für Sopranistin Constanze Backes, die zwei Händel-Arien trotz des schwankenden Untergrunds gefühlvoll vortrug. Rustikal eingeleitet hatte das Konzert die Formation "Heav(enl)y Wood's alta capella", bestehend aus den "lautesten barocken Instrumenten", wie Moderator Roland Kunz sagte, allen voran der durchdringende Ton der Schalmei.

Selbstredend filigraner dann die Pavanen, Gayarden und Giguen des Gamben-Consorts "Les Violes". Gestützt vom transparenten Duktus der englischen Tanzmusik, bot das Ensemble ein blumiges, samtiges Klanggeschehen. Die diesjährige künstlerische Leiterin Mechthild Blaumer verabschiedete sich an der Seite von Helmut Winkel mit einem ironischen "Duo economique" Christian Ernst Grafs. Das Sparsame: zwei Bögen, eine Geige. Jedes Jahr ein Publikumsmagnet dagegen: dieses kleine bemerkenswerte Festival.

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