Hörbare Durchsichtigkeit

Saarbrücken · "Nur Gewinner" gebe es am heutigen Abend für ihn, lobte SR-Hörfunkdirektor Martin Grasmück kurz vor der Preisverleihung die Leistung der drei Finalistenensembles, die am Sonntagabend im Saal der "Alten Kirche" um den "Förderpreis Alte Musik 2016" konkurrierten und damit die diesjährigen "Tage Alter Musik im Saarland" (Tamis) einleiteten.

Unterstützt von den Kooperationspartnern "SR" und "Hochschule für Musik Saar", richtet die "Akademie für Alte Musik im Saarland" dieses besondere Festival aus, das "aus dem saarländischen Kulturkalender nicht mehr wegzudenken" sei, wie Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer betonte. Tamis tut es bereits im 16. Jahr.

In diesem Jahr erspielte sich das russische Ensemble "Ludus Instrumentalis" neben dem 1. Preis auch den Publikumspreis. Evgeni Sviridov und Anna Dmitrieva an der Barockvioline sowie Ekaterina Biazrova an Cembalo und Orgel überzeugten mit durchweg lebendiger Artikulation und Durchsichtigkeit. Vor allem Telemanns "Sonate Nr. 3 h-Moll" wurde so zu Musik, die spricht. Das Trio "L'apothéose" (Traversflöte, Violoncello, Cembalo) bekam den 2. Preis verliehen. Die drei Künstlerinnen bewiesen mit ihrer Interpretation vorwiegend französischer Barockwerken Gespür für Klangeinheit, indem sie musikalische Intimität in den Vordergrund stellten. Der fünfköpfigen Formation "Almira" schließlich, die stets um ein farbenreiches Spiel bemüht war, erhielt den 3. Preis. Bis zum 22. Mai könne man noch den gewissen "Charme der Einmaligkeit" erleben, der "Tamis" ausmache, meinte am Sonntag die künstlerische Leiterin Mechthild Blaumer, die ein wahres "Händelfest" verspricht.

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