Griechenland bekommt 10,3 Milliarden frisches Geld
Brüssel · Nach einem monatelangen Tauziehen haben die Europartner eine neue Auszahlung von 10,3 Milliarden Euro an das pleitebedrohte Griechenland beschlossen. Damit ist das Krisenland bis in den Herbst finanziert. Die Eurogruppe und der Internationale Währungsfonds (IWF) einigten sich zudem auf einen Zeitplan für Schuldenerleichterungen in Athen. Die Partner legten damit die Basis für die von Deutschland gewünschte IWF-Beteiligung an dem Rettungsprogramm. Bevor das frische Geld fließen kann, muss es in Athen noch kleinere Korrekturen bei neuen Gesetzen geben - beispielsweise bei der Rentenreform.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU ) sagte: "Wir haben ein Ergebnis erreicht, das in einer schwierigen Lage das richtige ist." Eine Liquiditätskrise, also leere Staatskassen in Griechenland, sei für die nächsten Monate ausgeschlossen. Schäuble und andere brachten laut Diplomaten den Weltwährungsfonds in zähen Debatten davon ab, schon jetzt Schuldenerleichterungen im großen Stil verbindlich durchzusetzen. Diese sind nun erst nach Abschluss des Hilfsprogramms im Sommer 2018 zu erwarten. Für das laufende Jahr wird in Athen ein Schuldenberg von 183 Prozent der Wirtschaftsleistung erwartet. Der griechische Finanzminister Euklid Tsakalotos sagte: "Das ist ein wichtiger Moment für Griechenland, nach so langer Zeit." Es sei nun möglich, den Teufelskreis aus schrumpfender Wirtschaft und Sparmaßnahmen zu durchbrechen und wieder für Investitionen zu sorgen.