Globus legt solides Wachstum hin

Saarbrücken/St Wendel · Die Globus-Gruppe expandiert besonders stark mit ihren Baumärkten und den Warenhäusern in Russland. In Zukunft will das Unternehmen noch stärker als bisher auf Frische setzen. Das gilt vor allem für das Metzgerei- und Bäckerei-Sortiment.

 Thomas Bruch, Chef der Globus-Gruppe, hat gut lachen. Die Geschäfte laufen rund.

Thomas Bruch, Chef der Globus-Gruppe, hat gut lachen. Die Geschäfte laufen rund.

Foto: Becker & Bredel

Die St. Wendeler Globus-Gruppe hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr, das am 30. Juni endete, insgesamt gut geschlagen. Beim Umsatz überschritt der Handelskonzern, der insgesamt 43 200 Mitarbeiter beschäftigt, erstmals die Grenze von sieben Milliarden Euro . Die Erlöse kletterten um 1,2 Prozent auf 7,08 Milliarden Euro . Das Ergebnis vor Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) erreichte 213,1 Millionen Euro.

Zwei Bereiche ragen allerdings heraus: Das sind zum einen die Baumärkte und zum anderen die elf SB-Warenhäuser in Russland, wie Globus-Chef Thomas Bruch und Finanz-Geschäftsführer Christian Heins gestern in Saarbrücken auf der Bilanzpressekonferenz des St. Wendeler Handelskonzerns deutlich machten.

Die inzwischen 90 Baumärkte haben im vergangenen Jahr ihren Umsatz um 5,5 Prozent auf 1,63 Milliarden Euro gesteigert. Offenbar geht es so weiter. "In den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres wuchsen unsere Erlöse um acht Prozent", sagte Baumarkt-Chef Erich Huwer. Zudem wird am 17. Dezember "in Saarlouis der bislang modernste Globus-Baumarkt eröffnet", kündigte er an. Dort soll auch die erweiterte Produktgruppe der "altersgerechten Assistenzlösungen" großen Raum einnehmen. Darunter versteht Huwer das Sortiment rund um Mobilität, Alltagshilfen und Medizintechnik für die ältere Generation - bis hin zum barrierefreien Bauen. "Wir erschließen damit eine stark nachgefragte Produktgruppe."

Weniger gut läuft es mit den Alphatecc-Elektronikmärkten, die auch zu Huwers Verantwortungsbereich zählen. Die sechs Märkte, die noch 74 Millionen Euro Umsatz bringen, sollen "profitabel weitergeführt werden" - mehr nicht. Grund: Ein gehöriger Teil des Elektronik-Geschäfts sei ins Internet abgewandert und der Preisverfall bei den Produkten gehe weiter.

Derweil bleibt dass Russland-Geschäft "weiterhin eine Erfolgsgeschichte", sagte Volker Schaar, Sprecher der Geschäftsführung von Globus Russland. "Erst vor zehn Jahren begann das Abenteuer", erinnerte Bruch. Demnächst werde der zwölfte Markt in Odinzowo südwestlich von Moskau eröffnet, sagte Schaar. Mit dem Bau des dreizehnten werde demnächst begonnen. Alle Märkte befinden sich im Großraum der russischen Hauptstadt. Sie beschäftigen insgesamt fast 9000 Menschen.

In Rubel gerechnet sind die Umsätze im abgelaufenen Geschäftsjahr um 22,5 Prozent gestiegen; in Euro gingen sie leicht auf 1,15 Milliarden Euro zurück. Der russische Einfuhrstopp von Lebensmitteln als Antwort auf die EU-Sanktionen "konnte gut aufgefangen werden". Globus setze noch stärker als bisher auf russische Lieferanten, "so dass stets ein lückenloses Sortiment mit einem großen Angebot an frischen Produkten vorhanden war".

Auf Frische setzt Globus auch in seinen 46 SB-Warenhäusern in Deutschland und den 15 Märkten in Tschechien. "Wir werden das Netz unserer eigenen Metzgereien und Bäckereien weiter ausbauen und neue Gastronomie-Konzepte umsetzen", sagte Johannes Scupin, Sprecher der Geschäftsführung von Globus SB-Warenhaus.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort