Sponsoren können immer weniger Aktionen fördern Geld für Veranstaltungen und Feste fehlt

Saarbrücken · Der Sparkassenverband Saar fordert einen runden Tisch von Sponsoren und der Landesregierung. Was kann künftig noch gefördert werden?

 Angebote wie die Musikfestspiele Saar gehören zu den Aushängeschildern des Saarlandes. Wird es bald deutlich weniger Veranstaltungen, Feste und Vereine geben? Unser Bild zeigt das chinesische Staatsballett.  

Angebote wie die Musikfestspiele Saar gehören zu den Aushängeschildern des Saarlandes. Wird es bald deutlich weniger Veranstaltungen, Feste und Vereine geben? Unser Bild zeigt das chinesische Staatsballett.  

Foto: BeckerBredel

Der Sparkassenverband Saar schlägt Alarm. Die Möglichkeiten, Veranstaltungen und Vereine finanziell zu fördern, werden immer geringer. Gleichzeitig lägen immer mehr Anfragen zur Unterstützung von Events und Festen aus den Bereichen Kunst, Kultur, Soziales und Sport vor. Die Präsidentin des Sparkassenverbandes, Cornelia Hoffmann-Bethscheider, sicherte gestern auf der Jahres-Abschluss-Pressekonferenz zwar nochmals zu, den Etat der Sparkassen-Finanzgruppe zur Förderung von Projekten auch 2018 bei sechs Millionen Euro zu belassen. Doch selbst dies falle wegen sinkender Einnahmen der Sparkassen, etwa in Folge der abnehmenden Bevölkerung, immer schwerer. Auch Sponsoren wie Toto und Lotto hätten es immer schwerer, ihre Förderung zu stemmen. Wieder andere Sponsoren zögen sich komplett zurück.

Hoffmann-Bethscheider hält es für dringend nötig, im Saarland Schwerpunkte im gesellschaftlichen Engagement  der Sponsoren für  Veranstaltungen und in der Förderung von Vereinen zu setzen. Sie fordert einen gemeinsamen runden Tisch der Sponsoren im Saarland und der Landesregierung. Mit einem klaren Ziel: Was geht künftig noch?

„Es fällt jetzt nicht alles zusammen, aber es entsteht mehr Druck. Wir brauchen ein Zukunftskonzept, sozusagen eine rote Linie, an der man sich orientieren kann, auch als Sponsor.“ Die Landesregierung solle aufzeigen, welche Projekte und Initiativen sie auch mit einer langfristigen Perspektive sieht. Es mache keinen Sinn, ständig neue Projekte an den Start zu bringen und dann jeweils auf finanzielle Unterstützung zu hoffen. In jüngster Zeit seien beispielsweise in der Kultur immer mehr Festivals hinzugekommen. Auch im Sport müsse man sich neu orientieren. Hier leiste der Sparkassenverband einen großen Betrag durch Zahlungen etwa an die Sportstiftung. Erster  Schritt am runden Tisch müsse eine Bestandsaufnahme aller Saar-Initiativen sein inklusive einer Bewertung.

Auch das Vereinsleben wolle man möglichst weiter fördern. Allerdings litten viele Vereine schon massiv unter der abnehmenden Bevölkerungszahl. Es sei immer schwerer, neue Mitglieder zu finden und Feste zu stemmen. Es werde immer häufiger nach Finanzhilfe gefragt. „Die Vereine greifen nach jedem Strohhalm“, so Hoffmann-Bethscheider. Sie sollten auch mehr über Zusammenschlüsse nachdenken. „Die Vereine stehen unter einem erheblichen Druck, das aufrecht zu erhalten, was sie angeboten haben.“

 Cornelia Hoffmann-Bethscheider, Präsidentin des Sparkassenverbands Saar.

Cornelia Hoffmann-Bethscheider, Präsidentin des Sparkassenverbands Saar.

Foto: Verband

Von den sechs Millionen Euro werden 2,3 Millionen Euro an Kunst und Kultur ausgeschüttet. Unterstützt werden unter anderem die Musikfestspiele, die Deutsche Radio Philharmonie und der Saarländische Mundartpreis. 1,1 Millionen Euro fließen an der Sport, an Aktionen wie die Wahl zum Sportler des Jahres, das Pfingssportfest in Rehlingen, den Sparkassen-Renntag, die Schullaufmeisterschaften sowie den Sparkassen-Jugendcup. Im sozialen Bereich profitieren mit 1,6 Millionen Euro zum Beispiel die Telefon-Seelsorge Saar, das THW, die AWO, der Kinderschutzbund, der Sparverein und der Kinderhospizdienst. 300 000 Euro fließen als Wirtschaftsförderung zum Beispiel an die Uni, die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW), aber auch an Aktionen wie das Tourismusbarometer. Von 600 000 Euro profitieren die IHK-Bestenfeier, das Planspiel Börse, der Mathematik-Wettbewerb sowie die Verbraucherzentrale.

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