Förderung für Barrierefreiheit

Wie und mit welcher Unterstützung Wohnungen barrierefrei umgebaut werden können, erläuterten bei einer SZ-Telefonaktion Silvia Morsch vom Pflegestützpunkt Völklingen und der Finanzierungsexperte Ali Tanriverdi vom Verband der privaten Bausparkassen. Hier einige Fragen und Antworten.

 Mit einem Rollstuhl braucht man in der eigenen Wohnung deutlich mehr Platz. Ein Umbau kostet jedoch viel Geld. Foto: Patrick Pleul/dpa

Mit einem Rollstuhl braucht man in der eigenen Wohnung deutlich mehr Platz. Ein Umbau kostet jedoch viel Geld. Foto: Patrick Pleul/dpa

Foto: Patrick Pleul/dpa

Gibt es eine Förderung vom Saarland für barrierefreie Umbauten?

Das Sozialministerium hat eine Fördermaßnahme aufgelegt. Für barrierefreie Umbauten kann es bis zu 7500 Euro geben, wenn die Umbauten entsprechend einer DIN-Norm vorgenommen werden. Beantragen kann das Geld jeder, der eine Pflegestufe hat oder eine Schwerbehinderung mit dem Merkzeichen "aG". Die Förderung ist einkommensabhängig. Das Fördergeld kann kombiniert werden mit den bis zu 4000 Euro von der Pflegekasse für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen.

Wir haben in unserem Haus eine Treppe ins Obergeschoss und wollen uns einen Treppenlift installieren lassen. Wie gehen wir vor?

Nicht immer ist ein Treppenlift erforderlich; manchmal reicht es, die Wohnsituation zu verändern - zum Beispiel den Pflegebedürftigen im Erdgeschoss unterzubringen. Soll es ein Treppenlift sein, muss eine Fachfirma prüfen, ob das technisch möglich ist. Die Fachfirma kann auch einen Kostenvoranschlag machen. Finanzieren kann man den Lift mithilfe eines KfW-Darlehens, mit einem Bausparvertrag, mit der Förderung vom Saarland. Um den Zuschuss der Pflegekasse von maximal 4000 Euro zu bekommen, muss jemand im Haushalt eine Pflegestufe haben. Die Förderung muss vor Baubeginn beantragt und genehmigt sein.

Wir haben ein Haus gekauft. Da wir Mitte 50 sind, wollen wir es altersgerecht sanieren. Gibt es eine staatliche Förderung?

Sie können für altersgerechte Umbauten die Eigenheimrente nutzen. In Ihrem Fall empfiehlt sich ein sogenanntes Riester-Darlehen, das Bausparkassen und einige Banken anbieten. Ein Sachverständiger muss bestätigen, dass Sie das Darlehen für altersgerechte Umbauten verwenden wollen. Nutzen Sie die staatliche Förderung über Riester-Zulagen und Steuervorteile , können Sie für dieselben Umbaukosten aber keine Förderung der KfW bekommen.

Der barrierefreie Umbau unseres Bades wird rund 20 000 Euro kosten. Können wir den Bausparvertrag dafür nutzen?

Sprechen Sie mit Ihrer Bausparkasse, wann der Vertrag in die Zuteilung kommt, oder fragen Sie nach einem sogenannten Blankodarlehen. Bis zu 30 000 Euro kann die Bausparkasse bei ausreichender Bonität vergeben - ohne Grundbucheintrag. Das spart Kosten.

Wir sind Mitte 40, wohnen im eigenen Haus. Wir wollen Geld zurücklegen für spätere altersgerechte Umbauten. Welche Sparform wäre zu empfehlen?

Sie können einen klassischen Bausparvertrag abschließen. Schließen Sie einen Riester-Bausparvertrag ab, können Sie staatliche Zulagen oder Steuervorteile bekommen und das Geld später auch für barrierefreie Umbauten nutzen.

bausparkassen.de

kfw.de

psp-saar.net

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort