Flugbegleiter weiten Streiks aus

Köln/Düsseldorf · Hunderte Flüge gestrichen, fast 40 000 betroffene Passagiere: Der Streik der Gewerkschaft Ufo hat die Lufthansa-Töchter gestern weitgehend lahmgelegt. In der nächsten Woche soll der Ausstand weitergehen.

 Flugbegleiter von Eurowings und Germanwings versammelten sich gestern vor der Unternehmenszentrale in Köln. Foto: Berg/dpa

Flugbegleiter von Eurowings und Germanwings versammelten sich gestern vor der Unternehmenszentrale in Köln. Foto: Berg/dpa

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Ein Streik bei den Billigfliegern Eurowings und Germanwings hat gestern einen großen Teil des Flugbetriebs der Lufthansa-Töchter lahmgelegt und 40 000 Passagiere getroffen. Nach Angaben von Eurowings fielen nahezu alle innerdeutschen Verbindungen aus. Auch im Europa-Verkehr gab es erhebliche Behinderungen. 393 von 551 geplanten Flügen vor allem in Düsseldorf, Köln/Bonn, Stuttgart, Hamburg und Berlin wurden gestrichen. Die Kabinengewerkschaft Ufo will damit unter anderem höhere Vergütungen für die Mitarbeiter der Eurowings Deutschland erzwingen.

Heute soll der Flugbetrieb zufolge wieder regulär weitergehen. In der kommenden Woche müssen sich Kunden aber schon wieder auf massive Einschränkungen und Flugausfälle einstellen.

Die Kabinengewerkschaft Ufo will den Arbeitskampf dann noch einmal ausweiten und an zwei Tagen zu weiteren Streiks bei den Lufthansa-Tochter aufrufen, kündigte Ufo-Vorstand Nicoley Baublies an. An welchen Tagen und zu welchen Zeiten der Ausstand weitergehen solle, gab er noch nicht bekannt.

Für heute ist außerdem eine Verhandlungsrunde mit der Gewerkschaft Verdi geplant, die ebenfalls einen Teil der Kabinenbeschäftigten bei Eurowings Deutschland vertritt. "Wir fordern sieben Prozent - also ein Prozent pro Jahr ohne Vergütungserhöhung", sagte das Verdi-Vorstandsmitglied Christine Behle. Bei der Fluglinie habe es zuvor sieben Jahre keine Steigerung gegeben. Auch Verdi drohte für den Fall eines Scheiterns mit Streiks . Am Mittwochabend hatte Ufo das Streik-Szenario auf die größere Konzernschwester Germanwings ausgeweitet, indem man dort die offenen Tarifgespräche zur Teilzeit für gescheitert erklärte. Die Lufthansa-Tochter wollte wegen des Streiks den Gang zum Arbeitsgericht prüfen. Der Streik sei unverhältnismäßig, sagte ein Eurowings-Sprecher. Ufo habe einen scheinbaren Konflikt um Teilzeitmodelle genutzt, um neben der kleineren Eurowings GmbH (23 Jets) auch die größere Teilgesellschaft Germanwings (58 Maschinen) der gemeinsamen Lufthansa-Billigplattform Eurowings "über Nacht und ohne jede Vorwarnung streikfähig zu machen". In der Praxis würden aber fast alle Teilzeitwünsche von Mitarbeitern erfüllt.

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