EU und Japan wollen Flagge des fairen Handels zeigen

Brüssel · Juncker treibt Freihandelsabkommen voran.

Im Licht der neuen US-Handelspolitik treibt die EU ihr geplantes Freihandelsabkommen mit Japan voran. "Unsere Verhandlungen mit Japan sind in der entscheidenden und hoffentlich letzten Phase", sagte Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker gestern in Brüssel nach einem Besuch des japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe. Dieser sprach sich ebenfalls für einen Abschluss "zum frühst möglichen Zeitpunkt" aus.

Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz stellte Juncker einen EU-Japan-Gipfel noch in diesem Jahr in Aussicht, bei dem "wir die Verhandlungen hoffentlich abschließen können". Das Abkommen sei "notwendig, weil wir in freien, fairen und regelbasierten Handel glauben". "Deshalb werden wir weiter hinaus in die Welt schauen, statt zu Isolationismus zurückzukehren", ergänzte der Kommissionspräsident. "Es ist wichtig für Japan und die EU, auch mit den USA zu kooperieren, der Welt die Flagge des freien Handels zu zeigen", fügte Abe hinzu. Nachdem sich die USA aus dem transpazifischen Handelsabkommen TPP mit den Pazifikanrainern, darunter Japan, zurückgezogen hatten, verstärkte die EU ihre Bemühungen um Handelspartnerschaften. Unter anderem sind Verhandlungen mit Neuseeland geplant.

International wird befürchtet, dass US-Präsident Donald Trump protektionistische Ankündigungen wahr macht und Einfuhren in sein Land erschwert. Die nächste Verhandlungsrunde der EU mit Japan findet im April in Tokio statt. Japan ist der zweitgrößte Handelspartner der EU in Asien. Neben dem Freihandelsabkommen handeln Japan und die EU auch eine sogenannte strategische Partnerschaft aus. Damit wollen beide Seiten den politischen Dialog verstärken, aber auch ihre Zusammenarbeit bei regionalen und globalen Herausforderungen wie dem Klimawandel, Entwicklungspolitik sowie Katastrophenschutz und Sicherheitspolitik intensivieren.

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