EU erhebt ab Juli Zölle gegen Produkte aus den USA EU reagiert mit Strafzöllen auf US-Sanktionen

Brüssel · () Die europäischen Vergeltungszölle auf US-Produkte wie Whiskey, Jeans und Motorräder treten voraussichtlich in vier Wochen in Kraft. Die Vorbereitungen sollten in Abstimmung mit den Mitgliedstaaten bis Ende Juni abgeschlossen werden, erklärte gestern der Vizepräsident der EU-Kommission, Maroš Šefcovic, in Brüssel.

Im Juli könnten die Zölle starten.

Die EU reagiert auf die Einführung von US-Sonderabgaben auf Stahl- und Aluminiumprodukte. Diese werden von den Europäern als nicht vereinbar mit den Regeln der Welthandelsorganisation WTO angesehen. „Das ist die angemessene und verhältnismäßige Antwort auf die einseitige und rechtswidrige Entscheidung der USA“, kommentierte EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström das europäische Vorgehen. Die EU-Zusatzzölle sollen in einem ersten Schritt auf jährliche Importe aus den USA im Gegenwert von 2,8 Milliarden Euro erhoben werden. In einem zweiten Schritt würde es um Importe im Wert von weiteren 3,6 Milliarden Euro gehen. Die Vergeltungszölle sind so konzipiert, dass sie in etwa den Schaden ausgleichen würden, der der EU durch die US-Zölle entstehen dürfte.

Die neuen US-Sonderzölle werden in zwei Kategorien eingeteilt. Es gibt Abgaben auf Produkte, die zuletzt nicht verstärkt in die USA exportiert wurden und solche auf Produkte, die zuletzt verstärkt in die USA gingen. Die Zölle auf die zweite Kategorie will die EU bei der WTO anfechten, bevor sie sie mit Vergeltungszöllen ausgleicht. Für Verbraucher könnten die Zusatzzölle auf US-Produkte zu Preiserhöhungen führen. Neben Lebensmitteln, Kleidung und Motorrädern sind Stahl, Schiffe und Boote betroffen. Der Zusatzzollsatz auf diese Produkte soll 25 Prozent betragen.

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