Ende der Zinsflaute: Licht und Schatten der EZB-Entscheidung
Die Rekordinflation im Euroraum zwingt Europas Währungshüter zum Handeln. Nach dem Ende der milliardenschweren Anleihenkäufe will die Europäische Zentralbank nun erstmals seit elf Jahren wieder die Zinsen erhöhen. Der EZB-Rat beabsichtigt bei seiner Sitzung an diesem Donnerstag, die Leitzinsen im gemeinsamen Währungsraum um mindestens 0,25 Prozentpunkte anzuheben. Für Sparer könnten das gute Nachrichten sein: Erste Banken haben die Zinsen für Tages- oder Festgeld bereits erhöht. Bis das Gros der Sparer nennenswerte Zinsen bekommt, dürfte es aber noch eine Weile dauern. Immerhin haben die ersten Kreditinstitute Negativzinsen auf dem Tagesgeld- oder Girokonto abgeschafft. Für Kreditnehmer hingegen wird es absehbar teurer. Steigende Zinsen erhöhen die Kosten für Kredite und bremsen so die Nachfrage. Das hilft dabei, die Inflation im Griff zu behalten. Nach Erfahrung von Verbraucherschützern geben Banken und Sparkassen steigende Zinsen vergleichsweise zügig an Kreditnehmer weiter, das gilt auch für Dispozinsen. Die Bauzinsen, die sich an der Verzinsung von Bundesanleihen orientieren, sind bereits deutlich gestiegen.